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Ich erinnere mich…

Discoteca Flaming Star, 24.03.2017

Ich erinnere mich an gewellte goldene Kornfelder.

Ich erinnere mich an mich; in der ­Peripherie des Bildes.

Ich erinnere mich an die Geheimpolizei Francos, wie sie mich eines nachts aus meiner Wohnung holte, wie sie mich die ganze Nacht be­fragte über meine Liebesbeziehung zu Antonio R. L. Ich erinnere mich an das Stück Zeitung, welches Antonios Tod am nächsten Tag wiedergab.

Ich erinnere mich an das endlose Wiederholen einer Szene; ich am Rande.

Ich erinnere mich daran, wie ich im Korridor eines Krankenhauses von einem melancholischen Monster ge­schlagen wurde.

Ich erinnere mich an die Ecke eines Zimmers mit seinem kleinen Fernseher und dessen gebogenen Bildschirm; gefüllt mit US-Militär­hubschraubern, kleine Soldatenauf Panamas Boden herablassend. ­Operation Just Cause. 

Ich erinnere mich an das gemeinsame Lächeln mit meinen zwei Vampirfreundinnen; ich erinnere mich, wie wir spielten einen Mann zu töten.

Ich erinnere mich an mein Bild im Kino: die Kamera fest auf mich gerichtet; ich war die Krankenschwester, die Kamera der Kranke.

Ich erinnere mich daran, wie ich ­meine Vespa verspielte und zwei Stunden zu Fuß nach Hause gehen musste, während mich die Spielsucht meines Großvaters begleitete.

Ich erinnere mich an das Herauskommen aus dem Zimmer, an das Herauskommen aus der Szene.

Ich erinnere mich

In Anlehnung an Joe Brainard und Georges Perec will DIAPHANES zu persönlichen, kulturellen, geschichtlichen Reminiszenzen anregen und vergangene Momente auf eine Zukunftsperspektive hin öffnen, den Rückblick in ein Vorausliegendes, Kommendes zu beugen, um nicht zuletzt in Zeiten politischer Restauration notwendige Vorstellungskräfte aus anderen Vergangenheiten heraus und unzeitgemässe Utopien erneuert freizusetzen.

I remember

Johanna Went, 08.06.2021

What do I remember? My memories of my life have always been very limited. I only remember single fragments, good and bad. Nothing wrong with that, it just means that my life isn’t particularly important.
The mill’s loud noises don’t bother me, although they make an unbelievable din. The mill looks like a monster with huge jaws and a wheel with a rubber strap. It’s so intimidating you can barely look at it. But we can’t do without it, as it’s the only mill in the village and all the villagers come to us to grind dried wheat to make bulgur. There’s nothing like the smell of clean parboiled wheat that’s been dried in the sun for several days. When the women marinate the wheat in a large pot in a little water, so that the husks fall off, it’s a heavenly aroma you don’t get anywhere else in the world, only at home. How proud we are to have a smell that doesn’t exist anywhere else!
Once—it was summer—Mrs. Jawaher came to us. Mrs. Jawaher is small in stature, but a strong personality. She likes her wheat ground very fine. For this the mill has to work twice as hard, and this means a higher power consumption.
Once a year she grinds about twenty kilos of wheat, which she stores for the winter.
This time her husband came with her, the man with the blue eyes, who always wears the religious clothing of our community. He’s a very devout man. His eyes are an unusual blue. We were on the last five kilos when he came into the milling room. Mrs. Jawaher suddenly fell silent. So did we all, catching her sudden stillness. The man with the blue eyes wished us a good evening, looked first at his watch, then at the mill and said: “I didn’t think you’d finish so soon.” He was addressing his wife directly, having tapped his wristwatch emphatically. For me this was a sign of his admiration.
Almost as soon as he had spoken, the mill suddenly stopped working. His wife stopped washing the bulgur for a moment, paused. Her eyes flashed in anger. “I’ve told you a thousand times not to follow me. You like that, do you? You’ve stopped the mill! Do you want to spoil the last load of wheat with your blue eyes?” The man with the bright blue eyes didn’t say a word, turned on his heel and left. We were astonished.
My father, the man who laughed out loud to cover up his embarrassment, went to fetch the only electrician in the village. He laughed and laughed, and said to Mrs. Jawaher: “You have to use your husband’s powers to get revenge on everyone who annoys you. Just get him to take a look at them.”
Then the only village electrician came. He’s a deeply religious man, who wears the religious clothing of our community. He has unusually green eyes that lie deep in their sockets, which gives them more force. He said good evening, looked at his watch, and gave it a thoughtful tap. This meant he would finish his work in record time. What for him was record time was too long for us.
With the wire cutter in his hand he pointed to the main cable that connected the mill with the electricity. It was cut through as if someone had done it deliberately. Starting to restore the power, he looked up to us and said: “Envy has much and little effect. The eye of envy is razor sharp.” The man with green eyes carried...

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Ich erinnere mich

Fritz Senn, 27.10.2018

So wie geplant kommt es ja selten, meistens ergibt sich etwas halt so. Das ist weniger der Zustand der Welt als eine mutlose Haltung und Rechtfertigung, dafür, dass man sein Leben nicht selbst forsch in die Hand genommen hat. Es sind die höheren oder die hinterhältigen Mächte, Schicksal. Die Suche nach Ereignissen, die dem Leben eine ander Richtung gegeben hätten, fördert nichts zutage, und doch muss es sie gegeben haben, unbemerkt. Meine eigene Bahn der Abläufe, die einzige, wo ich mich auskenne, weist keine entscheidenden Wendepunkte auf, keinen fundamentalen Ruck, keine Erleuchtung, und Berufung schon gar nicht.
Was auch ganz anders hätte kommen können, und wie, entzieht sich unserem Wissen. Wir sind reduziert auf das, was in der Tat geschah, wobei Rückgängigkeit ausgeschlossen bleibt.
Auf Anhieb fällt mir ein Tag in ­Triest ein – es war bei einem unserer ersten Joyce-­Symposien –, als eine bestimmte Studentin (das ist wiederum eine andere Geschichte, aus der nie eine wurde) an einem geplanten Ausflug nicht teilnahm und darum auch ich zurückblieb. So kam ich in ein Gespräch mit einer amerikanischen Professorin, die eher beiläufig fragte, ob ich, Nicht-Akademiker und fast ohne Praxis, allenfalls an ihrer Universität in Hawaii unterrichten möchte. Dazu kam es dann auch und zog eine ganze Reihe von Veranstaltungen, Begegnungen, auch Beziehungen nach sich, ich wurde sogar zum gelegentlichen »Professor« – alles in allem, wenigstens aus der Sicht von heute, wurde vieles neu und besser ausgerichtet.
Weil ich mich ja ausgiebig mit Joyce abgegeben habe, will ich auch an die nicht zustande gekommene Revision des von Hans Wollschläger übersetzten Ulysses erinnern, und wie es dazu überhaupt kommen konnte. Der Ausgang liegt lange zurück, in den sechziger Jahren, als der damalige Rhein Verlag in Zürich eine Joyce-Biographie herausbrachte und ich – mein erster Job dieser Art – die deutsche Übertragung zu lektorieren hatte. Der erste Übersetzer eignete sich nicht, ein zweiter, den ich kaum kannte, starb kurz nach seiner Anstellung und wurde in Eile von zwei Anglisten aus Frankfurt ersetzt, Klaus Reichert mit seinem Vater, Karl H. Reichert, die den Auftrag gemeinsam erledigten. Das führte zu Kontakten über den Text und zu Aussprachen. Reichert war schon damals, im Gegensatz zu mir, von vielseitiger Begabung (»polytropos« nannte Homer seinen Odysseus in der ersten Zeile), der sich bei Joyce auskannte. Unsere Beschäftigung und zunehmende Vertiefung veranlasste ihn als Verlagslektor, bei Suhrkamp eine Gesamtausgabe der Werke von Joyce durchzusetzen. Mit der Übersetzung des Ulysses wurde Hans Wollschläger betraut, ein aufkommender Übersetzer, Autor und exzellenter Stilist – ein Glücksfall. Unser Vorgehen war umständlich, wie man es sich im Zeitalter von Email, SMS oder Skype gar nicht mehr vorstellen kann.
Eine Nebenfolge war meine berufliche Verbesserung, da Wollschläger in anderer Sache im Diogenes Verlag beim Lektor Gerd Haffmans vorsprach und ich, bislang Korrektor einer Druckerei, dort unterkam, sodass ich mich nun plötzlich mit literarischen Texten anstatt mit Drucksachen herumschlagen konnte. Bald darauf fand ich mich selber im neu gegründeten Haffmans Verlag als Lektor installiert.
Unterdessen entstand über viele Jahre die »Frankfurter Ausgabe« aller Werke von James Joyce, mit dem Ulysses Ende 1975 als Höhepunkt. Reichert und ich sahen dem Stapellauf mit einiger Besorgnis entgegen, da sich unsere Auffassungen mit denen des Übersetzers weitgehend nicht deckten, und so waren wir darauf gefasst, dass sich Rezensenten auf unvermeidliche Schwachstellen, die wir nur allzu gut kannten, einschießen und sich selber damit profilieren würden. Zu unserer Verblüffung aber wurde die neue Ausgabe mit ihrem Glanz praktisch über Nacht hymnisch bewundert und zur Übersetzung des Jahrhunderts hochstilisiert. Auch die Gilde der Übersetzer wurde aufmerksam und lud die Beteiligten zu ihrer nächsten Jahrestagung. Dabei blieb ich hängen und nahm über zwanzig Jahre an den Seminaren und Workshops teil,...

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Ich erinnere mich

Joseph Morder, 07.04.2018

Une Trinité de mémoire

Je me souviens de quelques lieux, de quelques parfums d’enfance. En Amérique du Sud, en Equateur, à Guayaquil, dans les années cinquante.
Trois lieux, trois visions, des sensations nouvelles – celles de la découverte de la vie –, une source d’inspiration pour mon travail à venir, pour mon devenir.
Quelque chose qui tiendrait presque d’un lieu de naissance. Une piscine, intérieure, ronde, pleine de vapeur. L’hôtel Humboldt, un grand bâtiment moderne face à la mer. Je m’y rends avec ma mère et ses amies. Je ne me rappelle quasiment pas du décor intérieur de l’hôtel, sauf de celui-là (transcendé en fait par l’embellissement hollywoodien de mon souvenir). Ce doit être dans un sous-sol – et pourtant il y a comme une vue sur un jardin à travers une baie vitrée –, la rondeur de la piscine, les effluves de vapeur qui s’en dégagent. Au milieu de tout cela, ces femmes. Ma mère et ses amies. Toutes portent un bonnet de bain et un maillot uni. Elles entrent dans l’eau. Je suis parmi elles, ou sur le bord de la piscine. Surtout, ma sensation est voluptueuse : je baigne dans un merveilleux décor de film, toutes ces femmes sont des incarnations d’Esther Williams. Les mères protectrices qui initient l’enfant à son art, à son inspiration. Je sors à peine de leur ventre et j’y rentre constamment. En fait, ce va-et-vient est celui de mon existence, du sens de mon parcours cinématographique.

L’autre lieu se trouve un peu plus loin. C’est un grand café sur la plus grande artère de la ville : l’avenue du 9-de-Octubre. Le café Costa, sa terrasse, le dimanche matin. C’est le lieu de réunion de tous les exilés européens : juifs allemands et autres installés autour des tables. Leur peau, leurs gestuelles, tout est Mitteleuropa. Leurs vêtements traduisent un mélange berlinoviennovarsovien et tropical : chemises à manches courtes pour les hommes, qui portent les pantalons et les chapeaux du Vieux Continent; robes légères et coiffures permanentées des femmes, dont seuls les bijoux et le maquillage traduisent cet ailleurs. Les chaussures masculines, cirées et noires; les souliers féminins, talons hauts aux couleurs bariolées. Il y a avant tout les langues : yiddish, allemand, polonais, anglais, français, l’ensemble dans un espagnol mâtiné de tous les accents d’Europe Centrale de l’Est. Je me trouve au milieu de ces grandes personnes, je reviens de la séance matinale de cinéma destinée aux enfants et intitulée Vermouth. Ici, avant l’heure du déjeuner, moi petit juif né dans ce Nouveau Monde je vois ce que je serai plus tard : un cinéaste cosmopolite austro-hongrois. Je me délecte de cette vision, elle m’apaise… je me vautre dans la lecture sécurisante des illustrés tout neufs et à l’odeur de papier frais glacé qu’on m’offre. Je mange une glace à la vanille, goûtant au bonheur absolu de cet exil enraciné. C’est un sentiment total et incomparable.

Et puis, la troisième vision. Elle se déroule dans une petite salle de cinéma, en bois, à la façade jaune. Le lieu se trouve à deux pas de chez moi : de l’autre côté de la rue, que je n’ai donc qu’à traverser, J’ai quatre – cinq ans. Le propriétaire m’a pris en sympathie et me laisse entrer gratuitement. C’est ici que se produit le déclic de ma vocation. J’ai le droit de regarder tous les films, même ceux interdits aux moins de dix-huit ans. « Les Vacances de Monsieur Hulot », « Monika », « French Cancan ». Ils sont en version originale sous-titrée, je ne sais pas encore lire et pourtant c’est comme si je savais lire, je comprends toutes ces langues qui ne...

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Ich erinnere mich

Urs Engeler, 03.07.2017

Ich erinnere mich an mein Exemplar von Alles kurz und klein, das weg ist, verschwunden! – wer erinnert sich, es mir geklaut zu haben?

Ich erinnere mich an das giftige Gelb, den schwarzen Boxer und die fliegende Faust auf dem Umschlag ­seines ersten Buches: Meine Fresse!

Ich erinnere mich an das Senfgelb seiner Kunstlederjacke und die blon- den Haare, als ich ihn in Berlin zum Biertrinken traf.

Ich erinnere mich an meine Eselsbrücke für die Zahl der Silben im Haiku:

Wände aus Pappe
und die Nachbarn am Japsen:
Reich der Sinne zwo

Ich erinnere mich, dass ich allen Autoren, nachdem sie einmal in Zwischen den Zeilen veröffentlicht hatten, jedes neue Heft gratis und franko zustellte und dass er der einzige war, der den Erhalt jeweils mit einer Manöverkritik quittierte.

Ich erinnere mich an die ­Postkarten, die er mir schrieb, um sich für den Sommer nach Italien zu verabschieden. Ich erinnere mich nicht, von dort je eine Karte bekommen zu haben.

Ich erinnere mich, dass auch er ­irgendwann auf E-Mail umstellte.

Ich erinnere mich, dass ich ihn seit­­ ­sicher 20 Jahren nach seinem nächsten Buch frage und dass er mir beim letzten Mal ­antwor­tete: »Ich bin mit dem Großen ­Gan- zen ­beschäftigt, eine Abkehr vom Lebenswerk-in-Einzellieferungen (bis runter zum Siebzehnsilber). ›Am Stück oder geschnitten?‹, die alte Metzgers­frage: Ich habe mich fürs erstere entschieden.«

Ich erinnere mich an Uli Becker.

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Ich erinnere mich

Jerome Charyn, 03.07.2017

A Little Paris Nightmare

I loved Paris, even as a little boy, long before I lived there. I was like Pinocchio wandering about in some strange Land of Toys. I could sniff its boulevards and cemeteries from my fire escape in the Bronx. And then one day, by some great burst of will, I was able to dance on my magic carpet and move to Paris. I lived there for almost twenty years, part of the time teaching film studies at the American University of Paris. After I stopped teaching, I moved back to New York—my apartment, overlooking the Cemetery Montparnasse, was just too expensive to keep. But luckily I found a temporary home in the neighborhood, the Hotel Aiglon, which had a view of the cemetery from another angle. And when I returned to Paris for two weeks this past June with my wife, our suite on the fifth floor felt much more permanent than the apartment I’d had. But on our second day in Paris, we discovered two young immigrants from Albania living out on the boulevard Edgar Quinet, right near the hotel. The young couple looked almost angelic, untouched by time or history. They had a bed and little bureau in a tiny alcove, establishing their own territory and private dreamscape. The young woman, quite beautiful, seemed a bit simpleminded in her amnesia about the fragility of her surroundings. I knew that the French police would not allow them to linger there very long. And curiously, this young couple became entwined in my own life. I learned that the best friend of my former French assistant had written a screenplay about the couple—the life of two Albanian drifters in Paris. There had been a lot of enthusiasm about the screenplay, and the two drifters were scheduled to star as themselves in the film. Perhaps the young Albanian man had also dreamt of Paris as a little boy. But he had no magic carpet. And he would soon be detained by the police with his girlfriend, who was four months pregnant. They would lose all the rights to their little station on the boulevard Edgar Quinet. And suddenly I myself felt unmasked, and my suite at the Hotel Aiglon (breakfast included) seemed to crumble in front of my eyes, as if I, too, had been ravaged somehow and derailed. 

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Ich erinnere mich

Marie Brassard, 03.07.2017

La soif

Quand j’étais enfant, près de la maison ou j’habitais, il y avait une voie ferrée. Avant de m'endormir, j’entendais la sirène du train prévenant les automobilistes au passage à niveau. Mon imagination faisait de cette sirène un cri humain. J’imaginais qu’à l’endroit d’où venait ce cri, un homme se tenait debout, sur la frontière entre le monde et le vide. Ce n’était pas l’homme qui criait, mais "ça" qui criait derrière lui. Je n’avais pas peur. J'étais curieuse de ce qu'il pouvait y avoir au-delà de l’homme, dans cet espace que l’ignorance m’empêchait de nommer.
 
Je me revois une fois, debout dans le petit lit à barreau. Je devais avoir deux ans. Je ne me souviens plus si c’était le jour ou la nuit, j’ai entendu mon frère crier à ma mère qu’il avait soif. J’ai pensé que je comprenais le sens de ces mots : j’ai soif. Qu’ils exprimaient son besoin de boire. Mais je ne comprenais pas le sentiment de la soif. Je ne saisissais pas comment le désir de boire se ressentait physiquement. Je me souviens avoir réfléchi sérieusement à cela. Dans ma volonté de comprendre, j’ai à mon tour crié à ma mère. Je n’étais pas arrivée à prononcer les mots, mais j’espérais qu’elle m’apporterait à boire. Je souhaitais par là faire l’apprentissage de cette sensation de la soif, en comblant ce besoin avant de l’avoir ressenti. Je ne maîtrisais pas alors les rudiments du langage et je me suis souvent demandé avec quels mots j’avais pu échafauder ces pensées.

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I remember…

Stephen Barber, 24.03.2017

I remember during the frozen Tokyo winter of 1997: I took long walks in the dead of night through the Shinjuku Kabuki-cho district of endless bars, subterranean clubs and abandoned cinemas with Donald Richie, the American writer and film-maker, already in Tokyo for over forty ­years at that moment and determined still to explore that city to his last living instant. Walking across the Shinjuku plaza, after taking the subway from Ueno district, I watched the livid ­multi-coloured projections from the digital image screens on the surrounding towers incise and deepen the already-entrenched furrows of his aged, disintegrating face, casting animated sequences across it—in Tokyo's illuminated plazas, memory corrosively infiltrates the body itself, abrades it, honing-in especially on the face, eyes and mouth—as his lips vocally conjured memories of his friendships of the 1940s, 1950s, 1960s: Kawabata, Hijikata, ­Mishima… After passing the derelict structure of the immense Koma cinema that he loved and would be demolished soon after, we entered the near-darkened dense alleyways of the Golden Gai area, almost untouched for fifty years, and arrived at the discretely signposted bar, La Jetée, owned by Richie's friend, another obsessive agent of memory, the French film-maker Chris Marker, possessed by his own memories of the future, which Tokyo above all other cities disgorges, annulling or reversing linear time, oscillating between future-directed political contestations and now-lost corporeal gestures, transforming the megalopolis's malfunctioned facades and the imprinted bodies they momentarily contain…

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Je me souviens…

Jean-Luc Nancy, 24.03.2017

Je me souviens de l’étymologie du mot « souvenir ». En latin impérial subvenit mihi ­signifiait : « il me vient à l’esprit ». Le verbe avait eu les sens de survenir et de soutenir, de venir en aide. Le français en a fait « souvenir », terme qu’emploient parfois l’italien, l’espagnol, le roumain ou l’anglais, même l’allemand, le russe, le hongrois. Le tourisme a favorisé une spécialisation du mot en « objet typique r­apporté d’un pays visité ».
J’aimais bien que le souvenir survienne ou se glisse dessous. Comme un magnet retrouvé au fond d’une valise. On en est un peu honteux : pourquoi a-t-on cédé à ce fétichisme ? Pourquoi ce désir de garder un morceau du lieu, du pays, de la ville. Ou une image, une icône à défaut d’un morceau véritable.
Mon grand-père maternel gardait un gant qu’un incendie à bord d’un bateau avait rétréci, sans le brûler, à la taille d’un gant de poupée. Ce gant me fascinait : j’y voyais l’incendie, le paquebot, la main et tout le bras de la personne.

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