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Gespräch mit Jean-Luc Nancy: Stören! – Strategien politischer Intervention

13.06.2017, 19:30
Maxim Gorki Theater, Am Festungsgraben 2, 10117 Berlin

Die Krise der nationalstaatlichen Demokratien ist mittlerweile kaum mehr zu übersehen: Ihre Legitimität scheint ebenso fragwürdig wie ihre Handlungsfähigkeit gegenüber der zunehmenden Macht global agierender Unternehmen. Der Philosoph Jean-Luc Nancy fordert: Die Demokratie muss einen Horizont bilden, der die engen Grenzen nationaler Identitäten übersteigt und vielmehr die Frage nach der Möglichkeit einer existenziellen Form des gemeinschaftlichen Mit-Seins eröffnet, das nicht durch die Logik der kapitalistischen Ökonomie bestimmt ist.

 

In französischer Sprache. Die Veranstaltung wird konsekutiv übersetzt

 

http://gorki.de/de/passagen-gespraeche-mit-jean-luc-nancy

 

 

Jean-Luc Nancy

Jean-Luc Nancy

(1940–2021) gilt als einer der bedeutendsten Philosophen der Gegenwart. Er lehrte bis zu seiner Emeritierung Philosophie an der Université Marc Bloch in Straßburg und hatte Gastprofessuren in Berkeley, Irvine, San Diego und Berlin inne. Sein vielfältiges Werk umfasst Arbeiten zur Ontologie der Gemeinschaft, Studien zur Metamorphose des Sinns und zu den Künsten, Abhandlungen zur Bildtheorie, aber auch zu politischen und religiösen Aspekten im Kontext aktueller Entwicklungen.

Der Beitrag von Thomas Macho entwirft eine großangelegte (und bislang ungeschriebene) Wissensgeschichte der Beratung, die den Schicksalen des konsiliatorischen Wissens nachzuspüren hätte. Diese erscheint als eine Geschichte der Ausschlüsse, die sich erst mit unserer gegenwärtigen, »neosophistischen Lage« zu wenden scheint. Aus dieser Perspektive ergibt sich eine grundlegende Systematik verschiedener Beratungstypen (intern/extern, pragmatisch/charismatisch, öffentlich/geheim usw.), die eine neue Klassifizierung von beratenden Institutionen ermöglicht.