Nutzerkonto

Miguel Abensour: Der Staat der Gerechtigkeit
Der Staat der Gerechtigkeit
(S. 45 – 60)

Miguel Abensour

Der Staat der Gerechtigkeit

Übersetzt von Alfred Hirsch

PDF, 16 Seiten

Levinas’ Stellungnahme gegen Hobbes und gegen eine wesentliche Tradition der westlichen Philosophie richtet sich gegen die Tradition des Gesellschaftsvertrags als Begrenzung einer ursprünglichen Gewalt zwischen den Menschen. Für Levinas ist der Staat zwar notwendig, aber nicht aufgrund dieser Gewalt, sondern unter der Bedingung dieser Gewalt aufgrund jeweils meiner Verantwortung für die anderen Menschen und meines Verlangens nach Gerechtigkeit. In seinem Beitrag spricht Miguel Abensour mehrere Aspekte dessen an, was er den »Gegen-Hobbes« von Levinas nennt, und er erläutert dessen Folgen für unser Verständnis der Politik, der Demokratie und des liberalen Staates.

  • Alterität
  • Ethik
  • Politik
  • Verantwortung
  • Levinas

Meine Sprache
Deutsch

Aktuell ausgewählte Inhalte
Deutsch, Englisch, Französisch

Miguel Abensour

ist Philosoph mit Schwerpunkt politische Philosophie. Bis zu seiner Emeritierung lehrte er an der Universität Paris VII-Dénis Diderot.

Pascal Delhom (Hg.), Alfred Hirsch (Hg.): Im Angesicht der Anderen
Gibt es eine Beziehung zwischen Ethik und Politik? Emmanuel Levinas gibt eine so eindeutige wie ungewöhnliche Antwort: Die Politik mag ihre Notwendigkeit dem Problem der Gewalt zwischen den Menschen entnehmen, ihre Legitimität findet sie nur im Verweis auf eine Ethik der absoluten Verantwortung für den Anderen. Dabei scheint die Levinas’sche Ethik meistens sehr fern von aller politischen Sorge. Der Andere ist keine Kategorie des Seins, er gehört nicht zur Welt, sondern ruft von jenseits des Seins und stört die Ordnung der Welt und des Lebens. Die Ethik führt jedoch zur Politik, die wiederum nur in der Ethik ihre Legitimität finden kann. Die Beiträge des Bandes stellen diese in Deutschland noch zu wenig beachtete Dimension der Philosophie Levinas’ dar und setzen sich kritisch mit ihr auseinander. Gemeinsam ist ihnen, dass sie deren Relevanz für das Denken des Politischen im allgemeinen sowie für die sehr aktuellen Diskussionen über die Menschenrechte, die Gerechtigkeit und die Legitimität der Demokratie anerkennen.