Georg Nees, geboren 1926, promovierte 1969 neben seiner Tätigkeit als Programmierer im Siemens-Forschungszentrum in Erlangen bei Max Bense an der Universität Stuttgart zum Dr. phil. Die Dissertation, in der Programmcode, Graphik und Theorie eine enge Verbindung eingehen, erschien im selben Jahr im Siemens Verlag unter dem Titel »Generative Computergraphik«. Der Ansatz, das damals auch in technischer Hinsicht noch ganz neue Thema Computergraphik zugleich aus informatischer und philosophisch-ästhetischer Sicht zu behandeln, zog aus Benses Forderung, die Trennung der »zwei Kulturen« aufzuheben, die praktischen Konsequenzen. Zugleich begegnet in dem Buch ein Dokument strukturalistischer Tätigkeit, mit der im Medium einer differentiellen Schrift der visuelle Raum des Bildes mathematisch-experimentell erkundet wird.
Dieses Epochenwerk der Begegnung von Kunst und Computer in den sechziger Jahren ist seit längerem schon nicht mehr erhältlich. Für den Nachdruck in der Schriftenreihe Kaleidoskopien hat Georg Nees eine neue Einleitung verfaßt, die über die Entstehung der Arbeit im Kontext der Stuttgarter Informationsästhetik berichtet.