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Hannah Baader, Gerhard Wolf: Maritime Tableaus
Maritime Tableaus
(S. 7 – 11)

Eine Vorbemerkung

Hannah Baader, Gerhard Wolf

Maritime Tableaus
Eine Vorbemerkung

PDF, 5 Seiten

  • Malerei
  • Seefahrt
  • Schiffbruch
  • Kunstgeschichte
  • Kolonialgeschichte
  • Literaturwissenschaft
  • Raumtheorie
  • Epik
  • Meer
  • Heterotopie
  • Kulturwissenschaft

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Hannah Baader

Hannah Baader

leitet die Forschergruppe »Kunst und die Kultivierung der Natur 1200–1650« am Kunsthistorischen Institut in Florenz (Max-Planck-Institut). Ihre Forschungsschwerpunkte sind Ikonologie des Meeres; Geschichte von Naturalisierung und Kultivierung in den Kulturen und Künsten der Frühen Neuzeit; Geschichte der Ästhetik, der Theorie des Geschmacks und des Porträts.

Weitere Texte von Hannah Baader bei DIAPHANES

Gerhard Wolf

ist seit 2003 Direktor des Kunsthistorischen Instituts in Florenz (Max-Planck-Institut) und Honorarprofessor an der Humboldt-Universität zu Berlin. Er hatte Gastprofessuren u.a. in Wien, an der EHESS in Paris, in Basel, an der Bibliotheca Hertziana in Rom, in Buenos Aires, Mexiko-Stadt, an der Harvard University und in Chicago. Seine Forschungsschwerpunkte sind: Kunstgeschichte des Mittelmeerraums; Bildwelten der italienischen Stadtkulturen (12.–15. Jh.); Bildtheorien und Kunstliteratur, Sakrale Topographien in interreligiöser Perspektive; Künstlerischer Austausch zwischen Mexiko und Europa im 16./17. Jh.; Interrelationen künstlerischer und naturwissenschaftlicher Weltbilder.

Hannah Baader (Hg.), Gerhard Wolf (Hg.): Das Meer, der Tausch und die Grenzen der Repräsentation

1966 befasste sich Michel Foucault in einem Radiobeitrag mit den Negationen des Raumes, Gegenorten wie dem über die Meere schwimmenden Schiff, das für ihn zur Heterotopie par excel­lence wird. Das Meer als Archetyp des glatten Raumes, das sich dem gekerbten Raum entgegensetzt, gilt für Deleuze/Guattari als Modell für eine kritische Geschichte räumlichen Denkens. Zwischen 1935 und 1949 erhob Ferdinand Braudel in einem monumentalen historischen Wurf das Meer zum Subjekt der Geschichte, während Carl Schmitt fast gleichzeitig eine Sicht auf die Geschichte vorlegte, die sich aus dem Gegensatz von Land und Meer speist. Hans Blumenberg ist 1979 in einem berühmten Aufsatz der Metapher vom Schiffbruch nach­gegangen und verwies darin auf das Maritime als Daseinsmetapher schlechthin. Damit sind nur einige der theoretischen Modelle genannt, an die sich die Arbeiten von Literaturwissenschaftlern, Historikern, Arabisten und Kunsthistorikern anlehnen, die anlässlich einer Tagung am Kunsthistorischen Institut in Florenz entstanden. Die Beiträge nehmen das Meer als vermeintlich rechtsfreien Raum, die Geschichte der Piraterie und die Medien des Seekrieges genauso in den Blick, wie sie sich dem Meer als dem Reich des epischen Helden schlechthin widmen: der Figur des Odysseus und ihren Transformationen im Zeitalter der Entdeckungen. Sie untersuchen die Repräsentationen des Meeres in der Kartographie; die Motive von Schiffsreise und Schiffbruch; das Toben des Meeres als Toben des Bildes bei Eugène Delacroix; das Phantasma des Eismeeres und seine literarischen wie bildnerischen Manifestationen; das Motiv des fliegenden Holländers und seine historischen Gründe; die Gischt als Zwischenreich der Imagination und schließlich die filmische Verarbeitung des Meeres im italienischen Neorealismus.

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