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Jörg Robert: Medien der Identität
Medien der Identität
(S. 193 – 213)

Jörg Robert

Medien der Identität
Imitatio und Poiesis bei Albrecht Dürer

PDF, 21 Seiten

Inkl. Abbildungsverzeichnis

Um 1500 konfigurieren sich in allen Künsten die Konzepte von Künstler- und Autorschaft neu. Am Beispiel Albrecht Dürers zeigt sich, wie eng die ästhetischen Probleme der Nachahmung und der Originalität mit pragmatischen und ökonomischen Fragen des Künstlers als ›Unternehmer‹ verbunden sind. Der Beitrag versucht, diese Verflechtung ästhetischer mit pragmatischen Aspekten von poiesis zu beleuchten und Dürers Reflexionen mit frühneuzeitlichen Praktiken der Identitätssicherung und Authentifizierung (Unterschrift, Passwesen, Signatur, Monogramm usw.) zu verbinden. Im Konzept der Nachahmung (»des Abmachens«) finden diese widersprüchlichen Tendenzen ihren Schnittpunkt. Dürers vor-ästhetische Reflexionen über legitime und illegitime imitatio werden dabei vor dem Hintergrund der rhetorischen und poetologischen Debatten um das Problem der Nachahmung neu bewertet.

  • Identität
  • Medialität
  • Albrecht Dürer

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Deutsch

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Jörg Robert

ist seit 2012 Inhaber des Lehrstuhls für Literaturgeschichte der Frühen Neuzeit an der Universität Tübingen. Zuvor lehrte er Neuere deutsche Literatur- und Ideengeschichte an der Universität Würzburg. 2009 habilitierte er sich in Würzburg mit einer Arbeit zum Thema Vor der Klassik-Die Ästhetik Schillers zwischen Karlsschule und Kant-Rezeption. Promoviert wurde er ebenfalls in Würzburg mit einer Arbeit zu Conrad Celtis.

Weitere Texte von Jörg Robert bei DIAPHANES
David Nelting (Hg.), Jörn Steigerwald (Hg.), ...: Poiesis

Die Beiträge des vorliegenden Bandes diskutieren den heuristischen Wert des Begriffs der »Poiesis« für die Künste der Vormoderne. Sie gehen von der Beobachtung aus, dass in der Frühen Neuzeit mit dem Systematisch-Werden der Reflexionen über das künstlerische Schaffen die Kunsttheorien mit normativem Charakter dazu tendieren, die faktische Seite des Produzierens zu marginalisieren. Entsprechend fehlt es auch an Forschungen, welche die konkrete Seite des künstlerischen Arbeitens in den Blick nehmen und damit die »theoriegeleitete Praxis« künstlerischen Herstellens thematisieren. An diesem Punkt setzen die Beiträge an, die eben dieser in der künstlerischen Praxis mitgeführten Reflexion des Schaffens gelten. Dieser Band stellt nicht die elaborierten Theorien künstlerischer Kreativität in den Mittelpunkt, sondern die Reflexionen und Modellierungen des Arbeitens, Schöpfens und Produzierens im konkreten Werk selbst.

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