Wer entwirft, versucht dem Unbekannten eine Form zu geben, er oder sie baut eine – durch graphische Repräsentationen und Modelle vermittelte – Brücke ins Nichts. Im modernen Sprachgebrauch benennt das »Entwerfen« nahezu alle Praktiken, die zum Einsatz kommen, wenn Bilder, Architekturen oder Maschinen projektiert werden. Die Beiträge des Bandes beschäftigen sich mit der Geschichte und Theorie dieser Papier- und Modellabenteuer und untersuchen die Modi des entwerfenden Handelns, also jene Verfahrensweisen, die im Gebrauch der Instrumente und Modelle entwickelt werden.
Dabei erkunden die hier versammelten Portraits von Entwurfswerkzeugen die Exteriorität des Gestaltens, Bildens und Denkens in thematischer wie methodischer Hinsicht: zum einen in Bezug auf den Begriff des Werkzeugs, der einer kritischen Revision unterzogen wird; zum anderen in Bezug auf den Begriff des Entwerfens als einer Praxis, die den Künstler, Architekten, Ingenieur und Wissenschaftler, ja ganz allgemein das zukunftsoffene Subjekt der Neuzeit, kennzeichnet und begründet.