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Jörn Etzold: Die melancholische Revolution des Guy-Ernest Debord

Jörn Etzold

Die melancholische Revolution des Guy-Ernest Debord
Allegorien des Spektakels

Broschur, 368 Seiten

PDF, 368 Seiten

Allegorien des Spektakels

Wer war Guy Debord? Aktionskünstler, marxistischer Werttheoretiker, Filmemacher, Revolutionär oder letzter klassischer Schriftsteller der französischen Literatur? Scharlatan oder Ikone?

»Die melancholische Revolution des Guy-Ernest Debord« will den Polemiken zu Debord keine weitere hinzufügen. Jörn Etzold sieht in Debords Gesten vielmehr Artikulationen des Politischen im Angesicht einer unhintergehbaren Verschränkung von Politik, Ökonomie und Ästhetik. Debord hat dieser Verschränkung den Namen »Gesellschaft des Spektakels« gegeben. Doch wird sie von ihm nicht nur konstatiert; in zahlreichen Formen experimentiert Debord mit Möglichkeiten, sich ihr auf Augenhöhe zu stellen.

Sichtbar wird dabei weniger eine totale Theorie als eine Politik des Singulären — kein Konzept, kein Modell, nicht einmal eindeutig benutzbare Begriffe, sondern vielmehr ein Arsenal von Formen, Gesten, Taktiken, Tricks und Effekten. Guy Debord wird als melancholischer Allegoriker erkennbar, der die Welt zu entschlüsseln versucht und doch ihre Unlesbarkeit eingestehen muss, der einen heroischen Krieg gegen den spektakulären Kapitalismus führen will und dem doch nur Filmbilder und Buchstaben bleiben. Eben durch seine Gesten aber übt Debord heute einen enormen, wenngleich untergründigen Einfluss aus.

Etzolds Untersuchung »schlüsselt die Gründe dieser heutigen Ambivalenz auf, indem sie zeigt, wie sehr die Schriften und Filme Debords wesentliche Aspekte einer Erfahrung festhalten, die heute noch entscheidend fortwirkt«. (Samuel Weber)

  • Kulturindustrie
  • Spektakel
  • 20. Jahrhundert
  • Film
  • Situationismus
  • Politik

»Obwohl die Terminologie so eindeutig in den Sechzigern verortet ist und heute fast wie eine Fremdsprache wirkt, frappiert die Zuverlässigkeit von Debords Vorhersagen, die Fähigkeit, große Linien einer historischen Bewegung festzustellen und vorauszusagen.«

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Jörn Etzold

Jörn Etzold

studierte »Drama, Theater, Medien« an der Universität Gießen. Er arbeitete als Regisseur und Performer und war Mitglied der Graduiertenkollege »Zeiterfahrung und ästhetische Wahrnehmung« in Frankfurt am Main und »Mediale Historiographien« in Weimar, Erfurt und Jena. Derzeit (Stand: 2014) ist er Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Theaterwissenschaft an der Ruhr-Universität Bochum. Er hat zahlreiche Aufsätze zu Theater, Literatur und Theorie veröffentlicht.
 

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