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Fabian Goppelsröder: Das Palais Stonborough
Das Palais Stonborough
(S. 27 – 46)

Fabian Goppelsröder

Das Palais Stonborough
Wittgenstein als Architekt seiner Spätphilosophie

Mit Fotografien von Maja Weyermann

PDF, 20 Seiten

Der in Zusammenarbeit entstandene Beitrag von Fabian Goppelsröders und Maja Weyermanns stellt den komplexen, vielschichtigen, ungewohnt-irritierenden Charakter des Wittgensteinhauses in der Kundmanngasse 19 in Wien heraus: So wenig der oberflächliche Eindruck, ›in Stein gehauene Logik‹ vor sich zu haben, bei genauerer Betrachtung aufrecht erhalten werden kann, so wenig ist hier von lediglich einem weiteren Beispiel architektonischer Moderne zu sprechen. Der visuell unaufgeregt erscheinende Bau stößt den Besucher im Gebrauch permanent aus den gewohnten Wahrnehmungsbahnen: eine Architektur, die durch Irritation des Gewohnten dieses gerade vor Augen führt und hierin bereits eine Charakteristik des Wittgenstein'schen Denkens der so genannten zweiten Phase durchscheinen lässt – eine Architektur als Architextur der Spätphilosophie wird.

  • Kunsttheorie
  • Ästhetik
  • Wittgenstein

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Fabian Goppelsröder

Fabian Goppelsröder

studierte Philosophie und Geschichte in Berlin und Paris und promovierte am Comparative Literature Department der Stanford University (CA) über »Kalendergeschichte and fait divers. The poetics of circumscribed space«. Aktuell ist er Feodor Lynen-Stipendiat der Alexander von Humboldt Stiftung am Peter Szondi-Institut für Allgemeine und Vergleichende Literaturwissenschaft der Freien Universität Berlin. Seine Forschungsschwerpunkte liegen im Bereich Ästhetik, Poetik und Medienphilosophie.
Weitere Texte von Fabian Goppelsröder bei DIAPHANES
Fabian Goppelsröder (Hg.): WittgensteinKunst

»Die Ästhetik lag nicht im Zentrum von Wittgensteins Interessen«, notiert das Wittgenstein-Lexikon lakonisch, »aber die Künste, insbesondere die Musik, hatten einen hervorragenden Platz in seinem Leben.« Es ist diese Spannung zwischen der Ablehnung ästhetischer Theorie und der Bedeutung von Kunst in der alltäglichen Lebenspraxis Wittgensteins, die das Buch aus unterschiedlichen Perspektiven beleuchtet. In sechs Essays werden Wittgensteins Reflexionen über die Farben ebenso besprochen wie sein Verhältnis zur Musik und seine Arbeit als Architekt; thematisiert wird außerdem die Rezeption seiner Philosophie in der bildenden Kunst und der Literatur wie die filmische Auseinandersetzung mit dem Phänomen Wittgenstein. Das Gespräch mit Allan Janik schließlich spiegelt den Versuch, diese vielfältigen Bezüge zur Kunst in ihren Auswirkungen auf den ganz eigenen Philosophiebegriff Wittgensteins auszuloten. So wird das, worüber man nach dem Diktum des Traktatus zu schweigen habe, in seiner konstitutiven Funktion als das Unsagbare Wittgenstein’schen Philosophierens gewürdigt.