Der Beitrag untersucht Werbung als einen prädestinierten Ort der Darstellung von Synchronisierung und kollektiver Temporalität. Die Online-Kampagne »Say it with Skype«, die das Unternehmen Skype 2012 zur Bewerbung der Gruppenvideotelefonie einsetzt, wird als Fallbeispiel für die Inszenierung einer reibungslosen Abstimmung von menschlichen und technischen ›Eigenzeiten‹ unter der Bedingung digital vernetzter Medien herangezogen. Es wird argumentiert, dass die Werbevideos dieser Kampagne eine unwahrscheinliche, aber zeittheoretisch, medienkulturell und technikgeschichtlich stabilisierte Imagination einer im technischen und sozialen Sinne synchronisierten Gleichzeitigkeit in Szene setzen. Die zentrale These des Beitrags lautet, dass die untersuchte Werbung auf diese Weise die Vorgänge eines prozessualen Interface zwischen menschlichen und technischen Entitäten aufgreift und in eine stabilisierte Form übersetzt, die komplexen Abstimmungsprozesse des Interfacings dabei jedoch zu Gunsten des Bildes einer störungsfreien Synchronie ausblendet.