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Thomas Becker: Kann es eine protosoziologisch-anthropologische Kritik am Ästhetizismus geben?
Kann es eine protosoziologisch-anthropologische Kritik am Ästhetizismus geben?
(S. 105 – 110)

Eine Antwort auf Hans-Georg Soeffner

Thomas Becker

Kann es eine protosoziologisch-anthropologische Kritik am Ästhetizismus geben?
Eine Antwort auf Hans-Georg Soeffner

PDF, 5 Seiten

  • Politik
  • Ästhetik
  • Ästhetisierung
  • Religion

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Deutsch

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Thomas Becker

ist wissenschaftlicher Mitarbeiter im Sonderforschungsbereich »Ästhetische Erfahrung im Zeichen der Entgrenzung der Künste« im Projekt »Intermediale Grenzüberschreitung zwischen ›hoher‹ und ›niederer‹ Kunst: Zur Soziologie ästhetischer Erfahrung« an der Freien Universität Berlin und Privatdozent am Kulturwissenschaftlichen Seminar der Humboldt-Universität zu Berlin. Seine Veröffentlichungen sind der Wissenschaftsgeschichte und der Intermedialität von Comics, Film und Literatur gewidmet.

Ilka Brombach (Hg.), Dirk Setton (Hg.), ...: »Ästhetisierung«

»Ästhetisierung« lautet das Schlagwort eines K­ritikgenres des 20. Jahrhunderts, das die Grenzen zwischen dem Ästhetischen und Nichtästhetischen in polemischer Absicht vermessen hatte: Von Benjamins Diagnose einer »Ästhetisierung des politischen Lebens« über Debords »Gesellschaft des Spektakels« bis hin zu den verschiedenen Spielarten der Post­modernekritik ging es darum, dominante Momente des Ästhetischen auszumachen, welche die Bereiche der Politik, der Erkenntnis oder der Religion in eine Krise ihrer Norma­tivität stürzen.

Zunehmend lässt sich nun eine gegenläufige Tendenz beobachten: Teile der Geistes-, Geschichts- und Kulturwissenschaften behaupten eine konstitutive Funktion des Ästhetischen für politische, epistemische und religiöse Praktiken. Statt im Ästhetischen einen externen Stör- und Krisenfaktor zu sehen, wird es nun entweder als wesentlich für das Gelingen oder Funktionieren dieser Praktiken akzentuiert oder als Schlüsselbegriff betrachtet, um die Begriffe des Wissens, des Politischen und Religiösen einer grundlegenden Revision zu unterziehen.

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