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Christiane Kruse: Neuroästhetik
Neuroästhetik
(S. 91 – 110)

Christiane Kruse

Neuroästhetik
Semir Zekis »Inner Vision« oder die Kunst des »genialen Gehirns«

PDF, 20 Seiten

Hirnforscher interessieren sich seit Neuestem für Ästhetik und Kunstgeschichte, so besonders Semir Zeki, Professor für Neurobiologie am University College in London, renommierter Erforscher des Visus und Leiter des »Institute of Neuroaesthetics«. Ziel der sogenannten »Neuroästhetik« ist es, kreative Prozesse auf neurobiologische Grundlagen zurückzuführen und mit objektiv nachvollziehbaren naturwissenschaftlichen Methoden zu begründen. Der Beitrag referiert Kernthesen aus Zekis neuroästhetischer Forschung, um einen Einblick zu geben, wie Zeki Kunst und Neurobiologie miteinander verknüpft. Es stellt sich die Frage, ob Zekis Erforschung des Visus den Brückenschlag vom Gehirn zur Kunst in der Weise gelingt, dass er zu tieferen Einsichten in den künstlerischen Schaffensprozess, die künstlerische Ideenfindung, die Ursache von Kreativität gelangt. Sind es die aktuellen Fragestellungen und Untersuchungsmethoden der Neurobiologie, die über die Beobachtung der Hirnprozesse diesbezüglich eine letzte und befriedigende Antwort geben können? Um es vorwegzunehmen: Semir Zeki ist davon zutiefst überzeugt.

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Christiane Kruse

ist Professorin für Kunstgeschichte und visuelle Kulturen an der Muthesius Kunsthochschule Kiel. Sie arbeitet über die Bildkünste der Frühen Neuzeit, zur Bild-Anthropologie, Rezeptionsästhetik und derzeit zur Kunst der Dis/simulatio.

Matthias Krüger (Hg.), Christine Ott (Hg.), ...: Die Biologie der Kreativität

Die Werke von Künstlern und Literaten entstehen aus einer unauflöslichen Spannung zwischen ›Kopf‹ und ›Bauch‹, zwischen Geistigem und Körperlichem. Im Spektrum der Metaphern und Modelle, mit denen künstlerisches Schaffen seit der Antike zu erfassen versucht wird, nimmt das Biologische – die fortwährende Engführung des Kreativen mit dem Kreatürlichen – eine Schlüsselrolle ein: Überall scheinen Werke gezeugt, ausgetragen oder geboren zu werden, sie wachsen, altern, erweisen sich als monströs oder ›degeneriert‹ oder gewinnen ihren ästhetischen Mehrwert erst als ›organisches Lebewesen‹.

Der Band untersucht, wie das Denkmodell einer Biologie der Kreativität unter den Bedingungen der Moderne in Texten und Bildern gedacht und instrumentalisiert werden konnte und welche Relevanz die wissenschaftlichen Veränderungen des 19. und 20. Jahrhunderts in den Naturwissenschaften, der Medizin und Psychologie für Vorstellungen, Beschreibungen und Theorien zu künstlerischer Kreativität hatten.

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