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Stephan Kammer: Symptome der Individualität
Symptome der Individualität
(S. 39 – 68)

Das Wissen vom Schreiben (1880-1910)

Stephan Kammer

Symptome der Individualität
Das Wissen vom Schreiben (1880-1910)

PDF, 30 Seiten

  • Zeichnung
  • Schreiben
  • Wissenschaftsgeschichte
  • Graphismus

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Deutsch

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Stephan Kammer

Stephan Kammer

Stephan Kammer ist Professor für Neuere deutsche Literaturwissenschaft an der Ludwig-Maximilians-Universität München. Nach einem Studium der Germanistik, Neueren allgemeinen Geschichte, Soziologie und Kunstgeschichte an der Universität Basel wurde er mit einer Arbeit zu Robert Walser promoviert (2000); die Habilitation an der Goethe-Universität Frankfurt am Main erfolgte mit einer Arbeit zum philologischen Wissen im frühen 18. Jahrhundert (2011). Er war Stipendiat des DFG-Graduiertenkollegs »Textkritik als Grundlage und Methode historischer Wissenschaften« (LMU München), Wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Goethe-Universität Frankfurt am Main, Gastwissenschaftler am Max-Planck-Institut für Wissenschaftsgeschichte (Berlin) und am Zentrum Geschichte des Wissens (ETH/Universität Zürich) und hatte Gast- und Vertretungsprofessuren in Düsseldorf, München, Wien, Davis/CA und Tübingen inne. Seine Forschungsschwerpunkte liegen in den deutschsprachigen Literaturen des 17. bis 21. Jahrhunderts im medialen Kontext, der Theorie und Geschichte des Künstlichen sowie der Literatur- und Wissensgeschichte der Schrift, des Schreibens und der Philologie.

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Der zweite Band der Reihe »Wissen im Entwurf« untersucht Aufzeichnungspraktiken, die die Sicherung von Phänomenen mit der Vermittlung und Analyse von Subjektivität verknüpfen. Immer dann, wenn in den letzten 200 Jahren graphische Spuren als Symptome einer physischen oder psychischen Befindlichkeit gelesen wurden, setzte das nicht nur bestimmte Deutungstechniken voraus, sondern war auch an konkrete Veränderungen der Schreib- und Zeichenszene gebunden. Zu verstehen gilt es deshalb die Hand- und Kunstgriffe, den spezifischen Einsatz und die Einbettung von Instrumenten und Material, dank derer aus Zeichnungen und Schriftstücken von Kindern, psychisch Kranken oder Künstlern eine Logik deduziert werden konnte, die den prognostischen, diagnostischen und therapeutischen Blick auf Gezeichnetes und Geschriebenes legitimiert. Wie also wurden die Psycho- und Physiographismen im wissenschaftlichen Forschungszusammenhang und im künstlerischen Produktionsprozess gewonnen? Wie wurden sie lesbar gemacht? Was heißt unter diesen Bedingungen: sich selbst aufzeichnen?