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Gertrud Lehnert: Zweite Haut? Körper und Kleid
Zweite Haut? Körper und Kleid
(S. 89 – 99)

Gertrud Lehnert

Zweite Haut? Körper und Kleid

PDF, 11 Seiten

In ihrem Beitrag verfolgt Gertrud Lehnert das Thema von Oberflächen in der Kleidermode. Dabei betont sie entgegen üblicher Deutungen, dass Mode ein vielschichtiges Phänomen darstellt, das weder eindimensional funktioniert, noch einseitig auf Oberfläche und Oberflächlichkeit festlegbar ist. Anhand verschiedener kulturwissenschaftlicher und philosophischer Konzepte vom Körper, von Atmosphäre, von Haut, vom Spiel mit Schichtungen und Faltungen führt sie unterschiedliche Dimensionen und Facetten von Mode vor und verhandelt an Beispielen diverser Kleider und Kollektionen von avantgardistischen Modedesignern des 20. und 21. Jahrhunderts das oszillierende Spiel zwischen Oberfläche und Tiefe.

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Gertrud Lehnert

ist Professorin für Allgemeine und Vergleichende Literaturwissenschaft am Institut für Künste und Medien der Universität Potsdam. Ihr Gegenstand sind westeuropäische Literaturen vom 17.–20. Jahrhundert; ihre Arbeitsschwerpunkte liegen in den Bereichen Visualisierung, Gender Studies, Modegeschichte und -theorie sowie Psychoanalyse.

Die Gruppe »Oberflächenphänomene« (Hg.): Mehr als Schein

Oberflächen galten und gelten gemeinhin als suspekt: Sie scheinen nur der Zier, wenn nicht gar der Irreführung zu dienen, denn der Schein, so heißt es seit jeher, trügt. Das Wesentliche dagegen – Inhalt, Bedeutung, Wahrheit – wird in der Tiefe vermutet. Der vorliegende Band diskutiert nicht das vermeintlich Defizitäre der Oberfläche, sondern das, was sie in erster Linie ist: ein ästhetisches Phänomen, das von Inhalten nicht ablenkt oder sie schmückt, sondern sie überhaupt erst prägt und ihnen sinnliche Dimension verleiht. Die Beiträge aus Filmwissenschaft, Kunstgeschichte, Literatur- und Theaterwissenschaft sind vereint durch das Forschungsinteresse an den ästhetischen und medialen Umwertungen, welche die Effekte und Erscheinungen von Oberflächen rund um die bürgerliche Episteme der Tiefe erfahren haben. Feudale Kunstwerke, antibürgerliche Avantgardebewegungen, neue Medien sowie postmoderne Theorieansätze haben je spezifische Ästhetiken und Theoreme der Oberfläche geboten, welche die Erscheinungs- und Bedeutungsvielfalt des Begriffs deutlich machen, seine Metaphorik ausloten lassen und Annäherungen an seine Komplexität ermöglichen.

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