Nutzerkonto

Dietmar Kohler: Barock und Kitsch
Barock und Kitsch
(S. 244 – 262)

Dietmar Kohler

Barock und Kitsch
Jeff Koons’ »Moon (Light Blue)« in der »Galerie des Glaces« von Versailles

PDF, 19 Seiten

2008 zeigte Jeff Koons im Schloss von Versailles eine groß angelegte Retrospektive. Am Beispiel der Präsentation seiner Arbeit Moon (Light Blue) im Spiegelsaal Ludwigs XIV. wird das besondere Wechselspiel untersucht, das auf mehreren Aspekten beruht: Es entfaltet sich einerseits anhand des historischen Kontexts in seiner Ambivalenz zwischen Weltkulturerbe und pompös-barocker Prunksucht und andererseits anhand des zwischen kommerziellem ›Kitsch‹ und ›neo-barocker Ästhetik‹ oszillierenden Werks von Koons. Das reziproke Verhältnis der reflektierenden Oberfläche von Koons’ Edelstahlskulptur mit dem spiegelnden Umraum bildet hierbei den Gradmesser für die Frage, ob beziehungsweise wie es hier gelungen ist, eine auf leiblicher Erfahrung basierende Reflexion über die kontextbedingte Wandelbarkeit und diskursive Natur ästhetischer Werturteile zu eröffnen.

  • Spiegel
  • Barock
  • Intermedialität
  • Affekte
  • Architektur
  • Rezeptionsästhetik
  • Theatralität
  • Postmoderne
  • Malerei
  • Intertextualität
  • Neobarock
  • Zeitlichkeit
  • Fotografie

Meine Sprache
Deutsch

Aktuell ausgewählte Inhalte
Deutsch, Englisch, Französisch

Dietmar Kohler

studierte Kunst, Kunstpädagogik und Kunstgeschichte an der Berliner Universität der Künste und Freien Universität Berlin. Seit 2010 ist er als wissenschaftlicher Mitarbeiter für den Bereich Moderne und Zeitgenössische Kunst der Burg Giebichenstein Universität der Künste und Design Halle tätig.

Nike Bätzner (Hg.): Die Aktualität des Barock

Nike Bätzner (Hg.)

Die Aktualität des Barock

Broschur, 288 Seiten

PDF, 288 Seiten

Die Künste der historischen Epoche des Barock werden assoziiert mit Opulenz und Übersteigerung, der Lust am Illusionistischen und Theatralischen, einer obsessiven Beschäftigung mit dem Vanitas-Gedanken sowie intermediären Grenzverschleifungen. In diesem großen ›Welttheater‹ dreht sich alles um das Spiel mit Virtualität und Realität, um Täuschung und Enttäuschung inmitten eines komplexen Geflechts von Verweisen, das eingebettet ist in einen Fluss permanenter perspektivischer Verschiebungen. Ausgehend von diesem Geflecht lässt sich das Barocke auch als Geisteshaltung verstehen, die unabhängig von bestimmten historischen Zeiten greifbar wird. Dementsprechend betrachtet dieser Band künstlerische Positionen vom 16. bis 21. Jahrhundert, deren Ideenhintergrund und Verfahrensweisen unter dem Aspekt des Barocken. In den Blick genommen wird auch die daran geknüpfte Diskurs- und Rezeptionsgeschichte.