Nutzerkonto

Annette Haug: Das Auge und der Blick
Das Auge und der Blick
(S. 23 – 56)

Zum Auftreten von Zuschauern in der griechischen Bilderwelt

Annette Haug

Das Auge und der Blick
Zum Auftreten von Zuschauern in der griechischen Bilderwelt

PDF, 34 Seiten

Im Zentrum des Beitrags steht die Frage, wie die Bilder zwischen dem 8. und 5. Jh. v. Chr. das Schauen und Zuschauen zum Thema machen. Das Phänomen des tatsächlich im Bild dargestellten Zuschauers wird dabei in Beziehung gesetzt zu Modi der Ansichtigkeit von Bildelementen und der damit verbundenen Festlegung einer Betrachterperspektive, der Malweise und den damit einhergehenden Möglichkeiten der Augendarstellung sowie der Bildkomposition und der ihr eigenen In-Beziehung-Setzung von Bildakteuren. Erweist sich das 8. Jh. als Moment einer additiven, aspektivischen Bildauffassung, die keine Zuschauerfiguren kennt, holen die stärker perspektivisch komponierten Bilder den Betrachter in das Bild ein. Zugleich gewinnt das Körperbild an Detailtreue, über die Darstellung von Augen kann der Prozess des Sehens zum Thema werden. Das 6. Jh. schließlich kennt eine große Zahl an ‚echten‘ Zuschauern im Bild, die die Haupt-Handlung begleiten und kommentieren. Die griechische Klassik verwischt schließlich die Grenzen zwischen Handeln und Schauen: Jeder Schauende wird zum Handelnden.

  • Kunstgeschichte
  • Blick
  • Mittelalter
  • Auge
  • Ikonographie
  • Malerei
  • Öffentlichkeit
  • Antike
  • Byzanz
  • Betrachter
  • Islamische Kunst

Meine Sprache
Deutsch

Aktuell ausgewählte Inhalte
Deutsch, Englisch, Französisch

Annette Haug

ist Professorin für Klassische Archäologie an der Christian-Albrechts-Universität Kiel. Ihr Forschungsinteresse gilt einerseits bildwissenschaftlichen Fragestellungen, andererseits dem antiken Wohn- und Lebensambiente.
 

Beate Fricke (Hg.), Urte Krass (Hg.): The Public in the Picture / Das Publikum im Bild

The invention of depicting figures participating in an event — nameless bystanders, beholders, and onlookers — marks an important change in the ways artists addressed the beholder of the artworks themselves. This shift speaks to a significant transformation of the relationship between images and their audience. The public in the picture acts as mediator between times, persons, and contents. The contributions of this volume describe this moment from a diachronic and transcultural perspective, while each of them focuses on a specific group of works revealing a new moment in this history. They explore the cultural contexts of the political and religious public, and relate the rise of the public in the picture to the rise of perspectival representation (Panofsky’s space-box and Kemp’s Chronotopos).

Inhalt