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Ludvík Vaculík: Die Meerschweinchen

Ludvík Vaculík

Die Meerschweinchen
Roman

Übersetzt von Alexandra Baumrucker und Gerhard Baumrucker

Broschur, 192 Seiten

»Sprechen wir nicht von Galgen, Kinder, sprechen wir von Haustieren«

Wie lehrreich sind doch Haustiere, in diesem Falle Meerschweinchen, für das Familienleben! Die Kinder beschäftigen sich mit etwas Lebendigem und lernen zu beobachten. Wie fühlt sich so ein Meerschweinchen auf ungewohnten Oberflächen? Wie geht es mit Gefahr um? Wem vertraut es? Wie pflanzt es sich fort? Und: Wie stirbt es? Wer sich als Erwachsener mit Meerschweinchen beschäftigt, muss sich nicht fragen, welch seltsame Dinge am Arbeitsplatz vorgehen. Äußerst seltsam ist zum Beispiel, dass an diesem Arbeitsplatz, der die staatliche Bank ist, die Klau-Routine der Angestellten plötzlich durchbrochen wird. Seltsam ist ferner, dass man dort verschlüsselt kommuniziert, dass leere Fässer hinter Türen warten und dass ein Ingenieur verschwindet, der vor einer wirtschaftlichen Katastrophe gewarnt hat.

In diesem Buch, das als »Naturkundebuch« für Kinder beginnt, tun sich nach und nach bodenlose Abgründe auf. Immer zwingender wird die Frage, wer hier eigentlich mit wem experimentiert. Vaculíks freundlich-fürchterliche Prosa, meisterlich übersetzt, entwickelt einen Sog, der an Kafka und Gogol, Robert Walser und Kleist erinnert.

  • Meerschweinchen
  • Fiktion
  • Tschechien

»Eines der wichtigsten literarischen Werke der Nachkriegszeit.« New York Review of Books

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Ludvík Vaculík

Ludvík Vaculík

war einer der bedeutendsten tschechischen Schrift­steller und Intellektuellen des 20. Jahrhunderts. Während des Prager Frühlings gehörte er zu den Initiatoren der Charta 77 und veröffentlichte im Juni 1968 das Manifest der 2000 Worte. Es folgte das Publikationsverbot. Vaculík gründete daraufhin den Samizdat-Verlag Edice petlice (»Edition hinter Schloss und Riegel«) und gab dort in Eigenregie zwischen 1972 und 1989 an die 400 Bücher heraus, die nahezu die gesamte Bandbreite der tschechischen Literatur der Zeit repräsentierten. 1997 erhielt Vaculík den Erich-Maria-Remarque-Friedenspreis. Sein satirischer Roman »Die Meerschweinchen« (1970) erschien in Vaculíks Heimat offiziell erst im Jahr 2011 im Verlag Atlantis.

»Den Weg längs des Baches schritt langsam ein Mann entlang. Wozu mein Papierkram, und für wen meine nächtlichen Berechnungen, dachte er in einem Aufwasch, als ihm schien, der endende Tag sei schön.«

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