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Sander L. Gilman: ›Infectobesity‹: Die Konstruktion von Infektionskrankheiten von der Vogelgrippe bis zur Fettsucht
›Infectobesity‹: Die Konstruktion von Infektionskrankheiten von der Vogelgrippe bis zur Fettsucht
(S. 153 – 177)

Sander L. Gilman

›Infectobesity‹: Die Konstruktion von Infektionskrankheiten von der Vogelgrippe bis zur Fettsucht

Übersetzt von Martina Nussberger und Philipp Sarasin

PDF, 25 Seiten

  • Wissenschaftsgeschichte
  • Schreiben
  • Stanley Cavell
  • Film
  • Subjektivität
  • Wissensgeschichte
  • Oper

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Deutsch

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Sander L. Gilman

ist als Germanist und Medizinhistoriker an der Emory University in Atlanta (seit 2005) tätig; er lehrte an der Cornell University (1969-1995), an der University of Chicago (1994-2000), an der University of Illinois at Chicago (2000 bis 2004) und am St. Anne’s College in Oxford (2004-2005).

Weitere Texte von Sander L. Gilman bei DIAPHANES
David Gugerli (Hg.), Michael Hagner (Hg.), ...: Nach Feierabend 2006

Im letzten Drittel des 20. Jahrhunderts wurde aus Geist in vielen Disziplinen Kultur. Das Leiden an der ewigen Wiederkehr des Gleichen fand ein unglückliches Ende, als der Kanon vieler geisteswissenschaftlicher Fächer im Zuge dieser Entwicklung in die Luft gejagt wurde. Dennoch hält die Philosophie – neben der Theologie – bis heute und fast überall an einem »heiligen« Kanon von Quellen fest. Sie ist darüber aber auch nicht froh geworden. Der amerikanische Philosoph Stanley Cavell verschließt sich kanonischen Autoren wie Aristoteles, Locke, Kant oder Nietzsche nicht, doch beschäftigt er sich auf eine für die Philosophie ungewöhnliche Weise auch mit dem Hollywood-Film, mit moderner Literatur und mit der Oper. Damit geht Cavells Forderung einher, auf die Umgangssprache zu achten, um jene terminologische Verschattung der Philosophie zu verhindern, die sie zu einer Pseudowissenschaft macht und ihr den Sinn für das Alltägliche raubt. Sein Anliegen verbindet Cavell mit der antiken Vorstellung, Philosophie habe Selbsterkenntnis zu sein. Das Streben nach Selbsterkenntnis bedeutet für ihn die Suche nach und im Idealfall das Auffinden einer eigenen Stimme. Diese Suche findet überall statt: auf der Opernbühne, bei dem im Hollywoodfilm streitenden und sich wiederverheiratenden Ehepaar – oder eben im philosophischen Text.