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Christiane Heibach: Kreativität. Thesen zu einem mythischen Begriff
Kreativität. Thesen zu einem mythischen Begriff
(S. 183 – 204)

Christiane Heibach

Kreativität. Thesen zu einem mythischen Begriff

PDF, 22 Seiten

Christiane Heibach rekonstruiert und erörtert in ihrem Beitrag divergierende historische Kreativitätszuschreibungen und -mythen sowie unterschiedliche Kontexte, wie Kunst, Wissenschaft oder Design, in denen diese zirkuliert und oftmals auch warenförmig reifiziert werden. Ein zentraler Punkt ihres Beitrags ist der Hinweis, dass sich nahezu alle Kreativitätstheorien durch eine konsequente Medienvergessenheit auszeichnen. Dabei wäre laut Heibach gerade die mediale Dimension der Kreativität sehr relevant, weil die genutzten Medien nicht zuletzt standardisierte Verhaltensformen implizieren, die durch die instrumentelle Kreativität zur Überschreitung und zum Verstoß überhaupt erst anregen.

  • Wissenschaftsgeschichte
  • Künstlerische Forschung
  • Ästhetik
  • Epistemologie
  • Interdisziplinarität
  • Design
  • Medienwissenschaft

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Deutsch

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Christiane Heibach

studierte Germanistik, Geschichte und Philosophie in Bamberg, Heidelberg und Paris. Sie promovierte mit einer der ersten wissenschaftlichen Studien über Internetliteratur an der Universität Heidelberg. Nach ihrer Tätigkeit als Assistentin am Lehrstuhl für Vergleichende Literaturwissenschaft/Medien der Universität Erfurt habilitierte sie sich dort mit einer Arbeit über das Verhältnis von ästhetischer Theorie und multimedialer Aufführung seit 1800. Derzeit führt sie ein Forschungsprojekt mit dem Titel »Epistemologie der Multimedialität« an der Staatlichen Hochschule für Gestaltung in Karlsruhe durch und ist Visiting Research Fellow am dortigen Forschungsinstitut. Arbeitsschwerpunkte sind Medienepistemologie, Geschichte und Theorie multi- und intermedialer Kunstformen, Ästhetik der neuen Medien, Medien- und Literaturtheorien des 20. Jahrhunderts.

Weitere Texte von Christiane Heibach bei DIAPHANES
Claudia Mareis (Hg.), Christof Windgätter (Hg.): Long Lost Friends

Obwohl Design-, Medien- und Wissenschaftsforschungen seit einigen Jahren eine gewisse Konjunktur erfahren, ist die Frage nach ihren Korrelationen bisher nur selten gestellt worden. Der Band reagiert auf diesen Mangel, indem er nach den Schnittstellen und Überschneidungen der drei Disziplinen sucht. Sein Ausgangspunkt ist das gemeinsame Interesse an konkreten Darstellungsweisen des Experimentierens, Aufzeichnens, Entwerfens und Gestaltens. Dabei untersuchen die Beiträge sowohl synchrone Verknüpfungen, durch die Wissensbestände ausgetauscht, Agenden verglichen oder Interdisziplinarität eingefordert wird, als auch ihre historischen Beziehungen, die in der Genealogie der Forschungsfelder und den Gründen oder Motiven ihres Auftauchens zu finden sind: seien es mediale Praktiken, ästhetische Präferenzen oder handwerkliche Fertigkeiten. Ziel ist zum einen die Selbstreflexion der Disziplinen, zum anderen aber auch der Versuch, in ihnen transversale Strategien, Objekte oder Formen ausfindig zu machen. So werden Zukunftsoptionen geschaffen, die weder hinter erreichte Standards zurückfallen noch wehrlos sind gegenüber den Zumutungen der Wissenschaftspolitik.