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Gesellschaft für Medienwissenschaft (Hg.): Zeitschrift für Medienwissenschaft 2

Gesellschaft für Medienwissenschaft (Hg.)

Zeitschrift für Medienwissenschaft 2
Materialität | Immaterialität

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Materialität | Immaterialität

Nachdem Medienwissenschaft ihre periphere, parasitäre und produktive Position zu anderen Disziplinen der Geistes- und Kulturwissenschaften zunächst dadurch markierte, dass sie die Materialität der Medien als Aufschreibesysteme, Träger und Transformatoren in den Blick rückte, differenzierten neuere Ansätze das Modell eines »Dazwischen«, eines selbst nicht wahrnehmbaren Diaphanen aus. In der Genealogie der Trancemedien wiederum wurde das Immaterielle einer Funktion oder eines Kräfteverhältnisses in den Blick genommen, das Wahrnehmungseffekte im Verhältnis zu Medieneffekten untersucht, wobei genau die Kluft zwischen beiden konstitutiv für mediale Theorie wäre.

Materialität und Immaterialität des Medialen sind in den Texten des vorliegenden zweiten Heftes der Zeitschrift für Medienwissenschaft keineswegs als Opposition begriffen, sondern als Verhältnis, das Wahrnehmungen generiert – und Wahrnehmungen, die aus der Perspektive von Mediengeschichten wiederum Wissensformationen in Frage stellen. In den Differenzfunktionen von Physis | Psyche, Transzendenz | Immanenz, Präsenz | Absenz, Sinn | Sinnlichkeit, Medium | Form oder einfacher, wie es Aristoteles für die Seele vorschlägt: Schlaf | Wachen, ist es der Schnitt selbst, ein epistemologisches Unding, von dem her sich ein Anfang medientheoretischen Denkens, medialer Historiografie und auch eine Politik und Poetologie der Massenmedien rekonstruieren lässt. Doch mit dem Vergnügen, dass etwas funktioniert, sich überträgt, klappt, geht immer auch die Erfahrung einher, dass etwas unter historischen Dispositiven zusammenklappt.

Die Texte dieses Schwerpunktheftes setzen sich mit jeweils spezifischen Kulturtechniken als medialen Praktiken auseinander: Schreiben als écriture, Klangerzeugung als Schallanalyse, Filmmontage als Erinnerungssynthese, Fernsehen als Sozialisierungswahn, Verstehen als Übertragen und zuletzt: Entwerfen als Singularisierungsverfahren. Die AutorInnen der Texte widmen sich den Dingen, »denen die Anstrengungen des Wissens« (Rheinberger) gilt, und zeigen, als was ihnen zuvor die Anstrengung der Wahrnehmung gelten muss: als Wahrnehmung jenseits symbolischer Matrizen.

Inhalt
  • Materialität
  • Medienwissenschaft

Meine Sprache
Deutsch

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Gesellschaft für Medienwissenschaft

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Die Zeitschrift für Medienwissenschaft ist die erste deutschsprachige Publikation, die sich den vielfältigen Ausrichtungen der Medienwissenschaft widmet. Sie soll die medienwissenschaftliche Forschungstätigkeit in ihren aktuellen Bereichen abbilden und ein Forum für die methodischen und inhaltlichen Diskussionen, die in allen Bereichen der Medienwissenschaft stattfinden können, darstellen.

Die Zeitschrift möchte damit der Eigenart der Medienwissenschaft gerecht werden, deren Gegenstände sich oft abseits zentraler Paradigmen von den Rändern her entwickeln, bevor sie zu größeren Forschungsverbünden werden. Die Zeitschrift für Medienwissenschaft sucht vielfältige Anschlüsse und Querverbindungen zur internationalen Forschung ebenso wie sie genuine Ansätze der deutschen Medienwissenschaft bündelt und zur Diskussion stellt. Besondere Aufmerksamkeit gilt Forschungsthemen im Stadium der Konstituierung und Etablierung, die hier ein Forum erhalten sollen. Damit sollen kommende Forschungsfragen der Medien-wissenschaft sowie emergierende Problemfelder freigelegt, technische und ästhetische Entwicklungen auf ihre theoretischen und epistemologischen Fragen hin untersucht werden.

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