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Valentin Groebner: Keine Werbung und keine Pornos bitte, wir sind Kunsthistoriker
Keine Werbung und keine Pornos bitte, wir sind Kunsthistoriker
(S. 201 – 208)

Anmerkungen zu zwei Neuerscheinungen

Valentin Groebner

Keine Werbung und keine Pornos bitte, wir sind Kunsthistoriker
Anmerkungen zu zwei Neuerscheinungen

PDF, 8 Seiten

  • Labor
  • Epistemologie
  • Wissenschaftsgeschichte
  • Wissen
  • Zirkulation
  • Naturwissenschaften
  • Wissensgeschichte

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Deutsch

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Valentin Groebner

ist Professor für Geschichte des Mittelalters und der Renaissance an der Universität Luzern. Er hat zu Geschenken, Gewaltbildern, zur Geschichte des Identifizierens und zu Mittelalterbildern in der Moderne gearbeitet. Ein laufendes Forschungsprojekt beim Schweizerischen Nationalfonds beschäftigt sich mit der Vermarktung und Käuflichkeit menschlicher Körper seit dem 16. Jahrhundert.

Weitere Texte von Valentin Groebner bei DIAPHANES
David Gugerli (Hg.), Michael Hagner (Hg.), ...: Nach Feierabend 2011

Im 17. und 18. Jahrhundert sprach man von Kreisläufen, um von der Zirkulation des Blutes, von »Stoffen« und Gütern zu handeln. Anfang des 19. Jahrhunderts bezeichnete der Begriff das Fließen der Säfte im Körper sowie die Verhältnisse in einer wohleingerichteten »Staatswirtschaft«. Heute ist die Rede von zirkulierenden Daten, Zeichen, Bildern und Diskursen, von der Zirkulation des Begehrens, der Zirkulation von kulturellem Kapital oder Sinn – und schließlich von ­Menschen.

Für die Wissensgeschichte ist der Begriff »Zirkulation« konstitutiv. Der Ansicht, dass Wissen in exklusiven Settings entsteht, um sich von dort aus zu verbreiten, hält die Wissensgeschichte entgegen, dass auch die Praxis im Labor auf Geräte, Diskursmuster und Wissen zurückgreifen muss, die nicht im Labor selbst entstanden sind, sondern weit außerhalb davon. Als zirkulierendes Gut wird Wissen in unterschiedlichen Medien formatiert, verändert sich im Übergang von einer Repräsentationsweise zur nächsten und ist in Machtverhältnisse verstrickt.

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