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Liliane Weissberg: Konversion: Eine Wortgeschichte
Konversion: Eine Wortgeschichte
(S. 87 – 105)

Liliane Weissberg

Konversion: Eine Wortgeschichte
Zur Begriffsbildung bei Sigmund Freud

PDF, 19 Seiten

Wie viele andere jüdische Familien, zieht auch die Familie Freud Ende des 19. Jahrhunderts von einem kleinen Ort in Mähren in die Habsburger Hauptstadt Wien. Und wie viele andere junge Juden, versucht auch der Sohn Sigmund dort Karriere zu machen. Er ist an medizinischer Forschung interessiert. Aber im Unterschied zu vielen seiner Freunden und Kollegen tritt er nicht zum Christentum über, obwohl dies eine Universitätslaufbahn erleichtert hätte. Stattdessen arbeitet er am Begriff der »Konversion«. Die »Konversion« wird bei ihm zu einem wissenschaftlichen Terminus, der für die Psychoanalyse zentrale Bedeutung erhält. Der Aufsatz untersucht, welche Geschichten ein Begriff wie Konversion erzählen kann, wenn er von einem Bedeutungsbereich in einen anderen überführt wird.

  • Wissen
  • Zirkulation
  • Erzählen
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  • Wissensgeschichte

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Liliane Weissberg

ist Christopher H. Browne Distinguished Professor in Arts and Sciences und Professorin für Deutsche und Allgemeine und Vergleichende Literaturwissenschaft an der University of Pennsylvania. Sie arbeitet verstärkt zu deutsch-jüdischer Literatur und Philosophie seit dem Ende des 18. Jahrhunderts.

David Gugerli (Hg.), Michael Hagner (Hg.), ...: Nach Feierabend 2014

Wissen ist nicht nur ein Produkt von Repräsentation und Symbolisierung, sondern auch von erzählerischen Formen. Das gilt zumindest in den Kultur- und Geisteswissenschaften angesichts der beinahe ubiquitären Rede von ›Narrativen‹ als selbstverständlich, was jedoch bislang kaum dazu führte, die spezifischen epistemologischen Funktionen des Erzählens für das Wissen zu erhellen. Der Band stellt die Bedeutung des Erzählens für die Konstitution und die Zirkulation von Wissen zur Diskussion und schließt damit an die Entdeckung der Bedeutung des Erzählens in einzelnen Wissenschaften an, aber auch an eine allgemeine Theorie des Erzählens, die über eine engere literaturwissenschaftliche Funktionsbestimmung hinausgeht. Das Erzählen wird dabei als weitreichende Funktion von Wissensbildung und Wissensverbreitung verstanden. Komplementär dazu wird auch das literarische Erzählen selber auf seine epistemologische Funktion hin unter der Annahme untersucht, dass literarische Texte an der Konstitution und Zirkulation von Wissen teilhaben.