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Jean-Luc Nancy: Die herausgeforderte Gemeinschaft

Jean-Luc Nancy

Die herausgeforderte Gemeinschaft

Übersetzt von Esther von der Osten

Broschur, 48 Seiten

Vergriffen

PDF, 48 Seiten

Kampf der Kulturen? Weltbürgerkrieg?

In Fortschreibung seines 1986 erschienenen Textes »Die undarstellbare Gemeinschaft« und in engem Bezug zu Maurice Blanchot reflektiert Jean-Luc Nancy erneut die Frage nach dem Begriff der »Gemeinschaft«, stellt sich doch die nach dem Zusammenbruch des Kommunismus eröffnete Fragestellung mit ungebrochener Drastik.

Angesichts der Konflikte innerhalb des einen Monotheismus, sei er christlich-jüdisch oder islamisch, angesichts der von Kommunikation und Kommerz dominierten einförmigen Globalisierung ist es falsch, so Nancy, von einem »Kampf der Kulturen«, einem »Krieg der Religionen« zu sprechen. Vielmehr muss das fortschreitende Auseinanderbrechen der Welt als ein Bürgerkrieg innerhalb einer »Weltgemeinschaft« verstanden werden.

Da von diesem Ereignis all unsere Metaphysiken, Ontologien und Theologien, all unsere Ethiken, Politiken und Ästhetiken betroffen sind und erschüttert werden, kann ihm nicht allein auf der Ebene der »Geopolitik«, der »Ökonomie« oder der »Religion« begegnet werden. Es muss vielmehr eine zentrale Aufgabe der Philosophie sein, den Monotheismus – und damit seine Kehrseite, den Atheismus – im Projekt einer »Dekonstruktion des Christentums« neu zu denken.

  • Souveränität
  • Arbeit am Begriff
  • Maurice Blanchot
  • Gesellschaft
  • Monotheismus
  • Politik
  • Globalisierung
  • Gemeinschaft

»Nancy versteht die Gemeinschaft als Mitsein und Mit-Teilung nicht normativ, wie es seit Aristoteles’ Bestimmung des Menschen als Zoon politikon üblich geworden ist. Nancy konzipiert die Gemeinschaft ontologisch: Sie ist gewissermaßen die Mitgift des Seins. Und dieser Gabe wird keine gemeinschaftliche Organisationsform gerecht, sondern nur eine Praxis des Teilens.« 
Maximilian Probst, Die Zeit

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Jean-Luc Nancy

Jean-Luc Nancy

(1940–2021) gilt als einer der bedeutendsten Philosophen der Gegenwart. Er lehrte bis zu seiner Emeritierung Philosophie an der Université Marc Bloch in Straßburg und hatte Gastprofessuren in Berkeley, Irvine, San Diego und Berlin inne. Sein vielfältiges Werk umfasst Arbeiten zur Ontologie der Gemeinschaft, Studien zur Metamorphose des Sinns und zu den Künsten, Abhandlungen zur Bildtheorie, aber auch zu politischen und religiösen Aspekten im Kontext aktueller Entwicklungen.

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»Das ›Mit‹ ist trocken und neutral: weder Kommunion noch Atomisierung, lediglich das Teilen eines Ortes, allerhöchstens der Kontakt: ein Zusammen-Sein ohne Zusammenfügen.«

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