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Georges Perec: Über die Kunst seinen Chef anzusprechen und ihn um eine Gehaltserhöhung zu bitten

Georges Perec

Über die Kunst seinen Chef anzusprechen und ihn um eine Gehaltserhöhung zu bitten

Übersetzt von Tobias Scheffel

Broschur, 128 Seiten

Erscheint am 09.03.2026

eBook, 128 Seiten

Erscheint am 09.03.2026

Das Leben als Parodie situativer Entscheidungen

Nun muss es sein: Sie haben es sich unzählige Male vorgenommen, es sich zurechtgelegt und alles genauestens durchgespielt. Sie  kennen den Weg, Sie wissen, wie Sie an Ihr Ziel gelangen und so fragen Sie Ihren Chef heute – jetzt gleich! – nach einer Gehaltserhöhung. Doch was, wenn er nicht in seinem Büro ist, was, wenn die Vorzimmerdame wieder schlechte Laune hat, wenn er Sie zwar empfängt, aber in ein anderes Gespräch verwickelt, sich gar nicht zuständig sieht… Warten, eine Runde drehen, an Ihren Platz zurückkehren, Ihren Chef einsperren, das Vorhaben aufgeben? 


Perecs tragikkomische Spielanordnung entfaltet das Leben als Parodie situativer Entscheidungen, als ein Labyrinth unzähliger Ereignisvarianten. Ein ebenso amüsantes wie poetisches, ein in Zeiten technischer Textgenerierung und algorithmischer Lebensführung hochaktuelles Kunststück oulipotischer Literatur.

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Georges Perec

Georges Perec

war einer der wichtigsten Vertreter der französischen Nachkriegsliteratur und Filmemacher. Als Sohn polnischer Juden musste Perec als Kind die deutsche Besetzung Frankreichs miterleben. Sein Vater fiel 1940 als Freiwilliger in der französischen Armee, seine Mutter wurde 1943 nach Auschwitz verschleppt. Kurz vor ihrer Verhaftung konnte sie ihren Sohn mit einem Zug des Roten Kreuzes aufs Land schicken und ihm so das Leben retten. 1967 trat Perec der literarischen Bewegung Oulipo bei, die Raymond Queneau ins Leben gerufen hatte. Das Kürzel Oulipo steht für »L' Ouvroir de Littérature Potentielle«, d.h. »Werkstatt für Potentielle Literatur«. Die Schriftsteller von Oulipo, die aus dem »Collège de Pataphysique«, surrealistischen Gruppierungen oder dem Kollektiv »Nicolas Bourbaki« stammten, erlegten ihren Werken bestimmte literarische oder mathematische Zwänge auf, etwa den Verzicht auf bestimmte Buchstaben. Perecs Werk »Anton Voyls Fortgang« kommt so ganz und gar ohne den Buchstaben E aus. In den 70er Jahren begann Perec ebenfalls mit Erfolg Filme zu drehen. Kurz vor seinem 46. Geburtstag starb Georges Perec an Lungenkrebs.

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