Um 1980, so die These dieses Aufsatzes, tat sich etwas auf dem Gebiet des Geistes. Zunehmend verlor die Vorstellung, das Denken wäre lediglich eine Sache der Sprache, Logik und Rationalität – also etwas »im Kopf« – an Plausibilität. Was sich damals einstellte, war die heute gängige These vom Denken als situiertem, verkörperten und verteilten Vorgang; von einem Geist, der denkt, nur insofern er von Gerätschaften vermittelt und umgeben ist. Den Quellen dieses Wandels – dem Ende des »Boole’schen Traums« – wird hier in zweierlei Hinsicht nachgegangen: einerseits mit Blick auf deren populäre Vermarktung, insbesondere durch den Bücheragenten John Brockman und dessen Karriere als Wissenschaftsmacher; und andererseits mit Blick auf die wissenshistorisch zentrale Rolle, die das anbrechende Zeitalters des »Personal« Computers hierbei spielte, speziell die um 1980 entstehende Figur des »Nutzers«. Von Bedeutung ist das nicht zuletzt deswegen, weil, wie hier ebenso argumentiert wird, die Rede vom »situierten« Denken weit über diese Grenzen hinaus ihre Wirksamkeit entfalten sollte.