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Omar W. Nasim: Was ist historische Epistemologie?
Was ist historische Epistemologie?
(S. 123 – 144)

Omar W. Nasim

Was ist historische Epistemologie?

PDF, 22 Seiten

In diesem Aufsatz geht es wesentlich um die Antwort auf eine Frage: Was ist historische Epistemologie? Die Antwort darauf erfolgt in mehreren, aufeinander aufbauenden Schritten. In einem ersten Schritt skizziert der Autor die historische Landschaft der Probleme und Herausforderungen, mit denen sich die historische Epistemologie auseinandergesetzt hat und künftig auseinandersetzen wird. Das schließt die Formulierung von Herausforderungen durch naturalistische und genetische Fehlschlüsse genauso ein wie jene Probleme, die im Aufeinandertreffen von Philosophie und Geschichte entstehen. In einem zweiten Schritt nähert sich der Beitrag der französischen Tradition der historischen Epistemologie, ehe er sich im dritten Schritt mit einem konkreten und vieldiskutierten Beispiel beschäftigt, nämlich der Entstehung der Wahrscheinlichkeit. In einem vierten und letzten Schritt werden die kennzeichnenden Eigenschaften der historischen Epistemologie dargelegt und gezeigt, in welcher Weise sie sich einerseits von der Ideengeschichte und andererseits von der Geschichte der Wissenschaftstheorie abgrenzt. Abschließend geht es darum, wie wir mit Hilfe der historischen Epistemologie einen anderen und besseren Umgang mit genetischen und naturalistischen Fehlschlüssen finden können.

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Omar W. Nasim

ist Philosoph und Wissenschaftshistoriker. Seine Forschungsschwerpunkte sind Geschichte der Analytischen Philosophie, Siderische Astronomie des 19. Jahrhunderts, Praktiken und Repräsentationen, Philosophie und Geschichte der Beobachtung und Konstruktion. Er war Postdoc-Stipendiat am Kunsthistorischen Institut in Florenz/Max-Planck-Institut und ist seit 2010 als Mitarbeiter an der Professur für Wissenschaftsforschung und beim NFS Bildkritik »eikones« (Universität Basel/ETH Zürich) tätig.

Weitere Texte von Omar W. Nasim bei DIAPHANES
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Der Begriff Digital Humanities umfasst so verschiedene Dinge wie online-basierte Recherche-Methoden, Digitalisierung von Papierbeständen sowie die Neuerfindung der Geisteswissenschaften im digitalen Zeitalter. Eine wissenshistorische Situierung des Phänomens orientiert sich an zwei Leitfragen. Legen sich die Geisteswissenschaften mit der Digitalisierung nur ein effizienteres Instrumentarium zu oder tauschen sie ihre epistemischen Ideale gegen jene aus den natur- und sozialwissenschaftlichen Fächern ein? Und: Wie verändert sich das geisteswissenschaftliche Rollenverständnis unter den Vorzeichen von Open Access, interaktiver Textproduktion, Wikipedia und digitalen Archiven? Entsteht ein neuer Typ des medial versierten Forschenden oder werden herkömmliche Tugenden wie Analyse, Kritik und Erkenntnis bloß in neue Formen übersetzt?