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Sandro Gaycken: Technik, List und Tod aktuell
Technik, List und Tod aktuell
(S. 147 – 154)

Ein Kommentar zur militärischen Dimension der List

Sandro Gaycken

Technik, List und Tod aktuell
Ein Kommentar zur militärischen Dimension der List

PDF, 8 Seiten

Der Beitrag reflektiert den Zusammenhang von Technik, List und Tod im Krieg aus der operativen Perspektive des militärischen Strategen. Dabei lässt sich zeigen, dass in dieser Triage der List die bedeutsamste Rolle zukommt, als Mittel der Steuerung taktischer Erwartungserwartungen in gestaltender Nutzung von Komplexität. Tod und Technik lassen sich von dort aus entwickeln, indem Tod nicht als Ziel, sondern als die ureigene Protolist des Krieges und indem Technik als Mittel der Reduktion oder der Verstärkung von List erscheint. Folgend wird der neuere Krieg betrachtet, bei dem sich die Rolle des Todes wandelt und der sich durch eine hohe Internalisierung von Komplexität in Aufklärungstechnologien auszeichnet – was sich aber inzwischen als furchtbarer strategischer Fehler erkennen lässt.

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Sandro Gaycken

forscht als Senior Researcher zu Technik und Sicherheit an der ESMT Berlin, fokussiert auf strategische Cybersecurity. Er hat mehr als 60 wissenschaftliche Artikel und Bücher, viele Beiträge in Leitmedien und mehrere offizielle Regierungspublikationen veröffentlicht, ist Fellow des Oxford University Martin College, des Eastwest Instituts, der DGAP, Lecturer am NATO Defense College und IEEE Reviewer. Er arbeitet zudem in der Praxis als militärischer und Industriestratege für nationale und internationale Regierungsorganisationen, als Direktor für nationale Cyberstrategie-Projekte im NATO SPS -Programm, als ehem. Stratege für Cybersicherheitspolitik im Auswärtigen Amt, und leitet aktuell als CTO die Entwicklung von High Assurance IT im Rahmen einer Industrieinitiative.
Gerhard Gamm (Hg.), Petra Gehring (Hg.), ...: Jahrbuch Technikphilosophie 2016

Technik, List und Tod bilden ein Dreieck, das auch philosophische Koordinatensysteme durcheinanderbringt. Als indirekter Modus, als Ersatz von Gewalt durch Vermittlung, als Kniff in ohnmächtiger Lage ist Technik ebenso eng gebunden an die Vernunftform der »List« wie an die (Be-)Drohung mit dem Tod. Die Techniktheorie spricht gern von der Erfindung des Rades, der Mühle oder des Lichtschalters; dabei ist eine Grundform des Werkzeugs die Waffe. Probleme neuer Kriegstechnologien werden in dieser Ausgabe ebenso behandelt wie das Problem einer generalisierenden Kulturdiagnostik. Außerdem im Jahrbuch: Figurationen des Phänomenotechnischen im Labor; warum Technik mehr als eine Körpererweiterung ist; wie Robotik und Neuroprothetik unser Verständnis von Handlungen und Verantwortung verändern u.v.m.

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