Ausgehend von dem in der Forschung lange etablierten Paradigma der Lesbarkeit der Körper am Hof, das die Sichtbarkeit, Interpretierbarkeit und Zugänglichkeit der Oberfläche höfischer Kultur behauptet, plädiert der Aufsatz dafür, die Darstellungen, Konstruktionen und Funktionalisierungen von Oberflächen im höfischen Roman in ihrer poetischen Komplexität wahrzunehmen. Dabei zeigt sich, dass diese sich auch durch Undurchdringlichkeit und Unzugänglichkeit auszeichnen und sich der Lesbarkeit entziehen. Sie werden, wie vor allem der späthöfische Roman zeigt, asemiotisch durch ein Zuviel an Zeichen.