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Martin Warnke: Bildersuche
Bildersuche
(S. 28 – 37)

Martin Warnke

Bildersuche

PDF, 10 Seiten

Da Suchmaschinen immer noch keine Bildersuche im Internet leisten können, untersucht der Autor die Schwierigkeiten der Segementierung von Bildern in signifikante und digital auffindbare Einheiten. Das Problem bei der Bildersuche ist nicht nur eines des Codes und der Algorithmen, sondern eines kultureller Praktiken.
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Martin Warnke

ist geschäftsführender Institutsleiter am Institut für Kultur und Ästhetik digitaler Medien (ICAM) der Universität Lüneburg und verantwortet mit Rolf  Großmann den Bereich Digitale Medien/ Kulturinformatik. Ferner ist er derzeit Sprecher des DFG-Projekts «Meta-Image» in Kooperation
mit der Humboldt-Universität zu Berlin und der Universität zu Köln. Bis einschließlich 2008 war er Sprecher des Fachbereichs »Informatik und Gesellschaft« des GI e. V.

Weitere Texte von Martin Warnke bei DIAPHANES
Gesellschaft für Medienwissenschaft (Hg.): Zeitschrift für Medienwissenschaft 1

Das erste Heft einer Zeitschrift für Medienwissenschaft dem Thema «Motive» zu widmen, mag zunächst erstaunen, denn schließlich gibt es seit langem sowohl eine literatur-, musik- und kunsthistorische als auch eine psychologische und soziologische Motivforschung. Was hat Medienwissenschaft damit zu tun? Es geht in diesem Heft sowohl darum, was der originäre Beitrag der Medienwissenschaft zur Problematik des Motivs ist, als auch um die Frage, was die Motive waren oder sein könnten, Medienwissenschaft zu betreiben.

 

Diese beiden Perspektiven – die gegenständliche wie die institutionelle – lassen sich systematisch verbinden. Denn einerseits versteht man unter Motiv ein an verschiedenen Stellen wiederkehrendes Element, das unabhängig von seinen einzelnen Ausprägungen und innerhalb einer Vielfalt von Objekten eine bestimmte Struktur bewahrt. Motive sind Resultate einer Erkenntnis- und Systematisierungsleistung, die nicht ohne Medien denkbar ist. Andererseits ist ein Motiv aber auch dasjenige, was Akteuren innerhalb bestimmter Situationen als handlungsleitend zugeschrieben wird und konfligierende Konstellationen von Interessen erzeugt. Motive sind ebenso Resultate einer Gestaltungs- und Inszenierungsleistung, die nicht ohne Medien denkbar ist.

 

Die Beiträge dieses Heftes suchen daher Motive beider Art am Ort ihrer Entstehung und im Kontext ihrer Nutzbarmachung auf. Sie stellen in unterschiedlicher Weise die Frage nach der konstitutiven Bedeutung von Medien und medialen Ensembles für das, was jeweils erst als Motiv (im bildlichen oder literarischen Sinne) ausgemacht, isoliert, verfolgt und damit gewusst werden kann, und für das, was jeweils erst als Motiv (im Sinne von Zielen und Bedürfnissen) zugeschrieben, mit ›Inhalten‹ verknüpft, evoziert und empfunden werden kann.