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Claudia Breger: Zur Debatte um den »Sonderweg deutsche Medienwissenschaft«
Zur Debatte um den »Sonderweg deutsche Medienwissenschaft«
(S. 124 – 127)

Claudia Breger

Zur Debatte um den »Sonderweg deutsche Medienwissenschaft«

PDF, 4 Seiten

Claudia Breger kommentiert die gegenwärtige Debatte um die deutsche Medienwissenschaft. Deren Besonderheit liege in dem Bestehen auf der Eigenheit von Medien, müsse sich aber für eine internationale Debatte, mit der sie ohnehin verbunden sei, öffnen.
  • Medienwissenschaft

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Deutsch

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Claudia Breger

ist Associate Professor of Germanic Studies und Adjunct Associate Professor of Communication and Culture und Gender Studies an der Indiana University. Ihre Arbeitsschwerpunkte sind: Literatur, Film und Theater des 20. und 21. Jahrhunderts mit Schwerpunkt auf den Interrelationen von Gender, Sexualität und Ethnizität sowie Literatur-, Medien- und Kulturtheorie.

Gesellschaft für Medienwissenschaft (Hg.): Zeitschrift für Medienwissenschaft 1

Das erste Heft einer Zeitschrift für Medienwissenschaft dem Thema «Motive» zu widmen, mag zunächst erstaunen, denn schließlich gibt es seit langem sowohl eine literatur-, musik- und kunsthistorische als auch eine psychologische und soziologische Motivforschung. Was hat Medienwissenschaft damit zu tun? Es geht in diesem Heft sowohl darum, was der originäre Beitrag der Medienwissenschaft zur Problematik des Motivs ist, als auch um die Frage, was die Motive waren oder sein könnten, Medienwissenschaft zu betreiben.

 

Diese beiden Perspektiven – die gegenständliche wie die institutionelle – lassen sich systematisch verbinden. Denn einerseits versteht man unter Motiv ein an verschiedenen Stellen wiederkehrendes Element, das unabhängig von seinen einzelnen Ausprägungen und innerhalb einer Vielfalt von Objekten eine bestimmte Struktur bewahrt. Motive sind Resultate einer Erkenntnis- und Systematisierungsleistung, die nicht ohne Medien denkbar ist. Andererseits ist ein Motiv aber auch dasjenige, was Akteuren innerhalb bestimmter Situationen als handlungsleitend zugeschrieben wird und konfligierende Konstellationen von Interessen erzeugt. Motive sind ebenso Resultate einer Gestaltungs- und Inszenierungsleistung, die nicht ohne Medien denkbar ist.

 

Die Beiträge dieses Heftes suchen daher Motive beider Art am Ort ihrer Entstehung und im Kontext ihrer Nutzbarmachung auf. Sie stellen in unterschiedlicher Weise die Frage nach der konstitutiven Bedeutung von Medien und medialen Ensembles für das, was jeweils erst als Motiv (im bildlichen oder literarischen Sinne) ausgemacht, isoliert, verfolgt und damit gewusst werden kann, und für das, was jeweils erst als Motiv (im Sinne von Zielen und Bedürfnissen) zugeschrieben, mit ›Inhalten‹ verknüpft, evoziert und empfunden werden kann.