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Johan Frederik Hartle: Kommunikationsdesign als politische Aufklärung
Kommunikationsdesign als politische Aufklärung
(S. 291 – 318)

Kommunikationsdesign als politische Aufklärung

Johan Frederik Hartle

Kommunikationsdesign als politische Aufklärung
Das Gesellschafts- und Wirtschaftsmuseum, die Wiener Methode, Isotype und die Gegenwart

PDF, 28 Seiten

Die in der Zwischenkriegszeit entwickelten Programme der Wiener Methode der Bildstatistik und ISOTYPE stellen Kommunikationsdesign und Piktogramme als Mittel der politischen Bildung vor. Zu ihren Wurzeln zählen einerseits die Bemühungen des Wiener Kreises um eine Universalsprache und andererseits die museumspädagogischen Überlegungen, die Neurath seit Ende des Ersten Weltkriegs beschäftigt hatten. Neuraths Ehrgeiz (anderen realistischen Programmen der Ästhetik seiner Zeit nicht unähnlich) gilt der Repräsentation allgemeiner gesellschaftlicher Entwicklungen im Zeichen politischer Aktivierung. Bis in die Gegenwart hat Neuraths Konzept eine Vielzahl von Anklängen gefunden – insbesondere in der Kunst von Alice Creischer und Andreas Siekmann. Der Text kontrastiert diese Positionen hinsichtlich ihres ästhetisch-politischen Aktivierungsvermögens.

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Johan Frederik Hartle

ist Assistenzprofessor für Kunst und Kulturphilosophie am philosophischen Institut der Universität von Amsterdam und außerordentlicher Professor an der School of Intermedia Art (SIMA) an der China Academy of Art (CAA) in Hangzhou, China. Seine Forschungsinteressen sind die Beziehungen zwischen Kunst und Politik in gegenwärtigen postmarxistischen Diskussionen und in der Tradition institutioneller Kunsttheorien.

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In diesen Diskussionen über die materielle Bedingung von kulturellen Praktiken ist die ästhetische Dimension der Dinge zunehmend in den Hintergrund geraten. Als Mitakteure in Handlungsverbünden scheinen Dinge ganz in ihrer praktischen Bedeutung aufzugehen. Was dabei vernachlässigt wird, ist zum einen, dass ihre Wirksamkeit nicht abzulösen ist von ihrer ästhetischen und affektiven Kraft, und zum anderen, dass Stillstellung und Passivierung von großer Bedeutung für jegliche Formen von Praxis und ihrer Spielräume sind. Diesen Momenten der Abweichung und Potentialität wird in den Künsten mit Verfahren der Neutralisierung von Praxis – wie Ausstellen, Vorführen, Proben oder Modellieren – Raum gegeben.

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