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Beatrice von Bismarck: Ausstellen und Aus-setzen
Ausstellen und Aus-setzen
(S. 139 – 156)

Beatrice von Bismarck

Ausstellen und Aus-setzen
Überlegungen zur kuratorischen Praxis

PDF, 18 Seiten

Es sind vor allem Ausstellungen, die den Momenten von Abweichung und Potentialität Raum geben, um andere Formen der Dienlichkeit der Objekte zu ermöglichen. Wie lässt sich dann das Ausstellen als Praxis in die Befragung des Vermögens der Objekte einbeziehen? Welche Situation schafft eine Praxis, die einen solchen Freiraum herstellen soll und in welcher Weise trägt die präsentierende Praxis – nicht allein ermöglichend, sondern auch gestaltend und reflektierend – dazu bei? Der Beitrag geht der Bedeutung nach, die im Kontext dieser Problemstellung Momenten des Anhaltens, Pausierens, Unterbrechens, aber auch Neuausrichtens in Prozessen des Öffentlich-Werdens von Kunst zukommt und vollzieht am
Beispiel der Praxis der österreichischen Künstlerin Dorit Margreiter das Verhältnis von Ausstellen und Aussetzen in seinen Implikationen für Subjekt- und Objekt-Status, Aktivierung und Stillstellung in Situationen des Präsentierens nach.

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Beatrice von Bismarck

ist Professorin für Kunstgeschichte, Bildwissenschaft und Kulturen des Kuratorischen an der Hochschule für Grafik und Buchkunst Leipzig. Zuvor war sie unter anderem an der Universität Lüneburg wie auch am Städelschen Kunstinstitut, Frankfurt a. M., tätig. Zu ihren aktuellen Forschungsgebieten zählen Theorie und Praxis verbindende Ansätze kultureller Produktion, kuratorisches Handeln, kulturelle Praxis und Globalisierungseffekte sowie die Funktionen des postmodernen Künstlerbilds.

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In diesen Diskussionen über die materielle Bedingung von kulturellen Praktiken ist die ästhetische Dimension der Dinge zunehmend in den Hintergrund geraten. Als Mitakteure in Handlungsverbünden scheinen Dinge ganz in ihrer praktischen Bedeutung aufzugehen. Was dabei vernachlässigt wird, ist zum einen, dass ihre Wirksamkeit nicht abzulösen ist von ihrer ästhetischen und affektiven Kraft, und zum anderen, dass Stillstellung und Passivierung von großer Bedeutung für jegliche Formen von Praxis und ihrer Spielräume sind. Diesen Momenten der Abweichung und Potentialität wird in den Künsten mit Verfahren der Neutralisierung von Praxis – wie Ausstellen, Vorführen, Proben oder Modellieren – Raum gegeben.

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