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Gabriele Brandstetter: Tanz, Wissenschaft und Gender
Tanz, Wissenschaft und Gender
(S. 43 – 55)

Gabriele Brandstetter

Tanz, Wissenschaft und Gender
Revisionen und künstlerische Positionen seit den 1990er

PDF, 13 Seiten

George Balanchines bekanntes Statement »ballet is woman« ist durch den zeitgenössischen Tanz längst widerlegt. Sowohl in den unterschiedlichsten Tanzperformances als auch in der Tanzwissenschaft sind Fragen der Gender und der Queer Studies in vielfältiger Weise angekommen. Vielfach schauen die PerformerInnen – wie etwa die Gruppe SheShePop – spielerisch, ironisch und kritisch durch die Brillen dieser Gender-Theorien auf aktuelle Probleme des gesellschaftlichen Umgangs mit Geschlechter-Stereotypen. Ist das Thema »staging gender« nicht für die jüngste Generation ein »alter Hut«? Der Aufsatz unternimmt in Stichproben einen Rückblick auf Entwicklungen von Feminismus und Gender-Theorien aus der Perspektive der Tanzwissenschaft. Am Beispiel von Lesarten des Videos Scharf von Katja Schenker wird gefragt, welche Re-Visionen im Feld von Tanz und Gender aktuell sind: beispielsweise im Blick auf Fragen von ›aging body‹ und ›disabilities‹.

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Gabriele Brandstetter

ist Profesorin für Theaterwissenschaft und Tanzwissenschaft an der Freien Universität Berlin. Ihre Forschungsschwerpunkte sind Geschichte und Ästhetik des Tanzes seit dem 18. Jahrhundert, Avantgardistisches Theater und Tanz, Performance, Theatralität und Geschlechtsunterschiede sowie Körper-, Bewegungs- und Bildkonzepte. Seit 2007 ist sie Mitdirektorin des Internationalen Kollegs »Verflechtungen von Theaterkulturen«

Weitere Texte von Gabriele Brandstetter bei DIAPHANES
Marie-Luise Angerer (Hg.), Yvonne Hardt (Hg.), ...: Choreographie – Medien – Gender

Choreographie, Medien und Gender sind zentrale Begriffe kulturwissenschaftlicher Forschung, die in dieser Konstellation allerdings noch selten zusammen analysiert wurden. Der interdisziplinär ausgerichtete Band unternimmt es, dieses komplexe Gefüge im Kontext zeitgenössischer Tanz- und Performancekunst zu untersuchen und seine Bedeutung für das Verständnis von Wissensordnungen und Medialität herauszuarbeiten. Die AutorInnen fragen nach den Verschränkungen von Macht und medial-performativen Konstellationen in Tanz und Performance; sie zeigen auf, mit welchen Strategien Gender-Konfigurationen konstruiert und/oder subvertiert werden; sie fragen danach, was das »doing« bzw. »dancing gender« im Zusammenhang einer Produktionsästhetik bedeutet.
Der Band positioniert sich gegen jenen schleichenden »Backlash«, der Fragen von Gender und Macht zunehmend als ausgehandelt und nicht mehr thematisierungsbedürftig betrachtet.
 

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