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Ben Anderson, Jace Clayton, ...: »Im Grunde ist der Nationalismus ein System der ungleichen Verteilung von Hoffnung«
»Im Grunde ist der Nationalismus ein System der ungleichen Verteilung von Hoffnung«
(S. 89 – 98)

Ben Anderson, Jace Clayton, Marietta Kesting

»Im Grunde ist der Nationalismus ein System der ungleichen Verteilung von Hoffnung«
Ben Anderson und Jace Clayton im Gespräch mit Marietta Kesting

PDF, 10 Seiten

  • Körper
  • Mediengesellschaft
  • Social Media
  • Ästhetik
  • Affekte
  • Performativität
  • Wirksamkeit

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Ben Anderson

ist Professor für Humangeografie am Lehrstuhl für Geografie an der Durham University. In den letzten fünf Jahren hat er hauptsächlich zu der Frage geforscht, inwieweit in Notsituationen auftretende Affekte wie Hoffnung und Angst Bestandteil des gegenwärtigen politischen und kulturellen Lebens sind. Mit Unterstützung des Phillip Leverhulme Prize erarbeitet er derzeit eine Genealogie der Geburt des »Notstandsstaats«. Seine gegenwärtige Arbeit beschäftigt sich mit »affektiven Leben« im Neoliberalismus und beinhaltet, gemeinsam mit Helen Wilson, die Erforschung der Stimmungen und Atmosphären, die sich um das Ereignis des Brexit herum bündeln, insbesondere in der Situation des Stillstands zwischen dem Referendum und dem Austritt aus der EU. Andersons Monografie Encountering Affect: Capacities, Apparatuses, Conditions (Routledge) ist 2014 erschienen.
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Jace Clayton

lebt und arbeitet als Künstler, Autor und DJ in New York. Sein besonderes Interesse gilt der Frage, wie Sound unsere Wahrnehmung von gemeinsamem politischem Raum moduliert und artikuliert. Diese Frage erforscht er interdisziplinär und mit besonderem Fokus auf sozio-ökonomisch benachteiligten Gemeinschaften und nicht-westlichen Geographien. Sein Buch Uproot: Travels in 21st Century Music and Digital Culture ist 2016 erschienen (Farrar, Straus and Giroux). Er ist in vielen Ländern aufgetreten, sowohl solo als auch als Leiter größerer Ensembles. Als DJ/rupture hat er mehrere, von der Kritik gefeierte Alben herausgebracht und eine wöchentliche Radioshow auf dem Sender WFMU moderiert. Clayton hält Künstlervorträge an kulturellen Institutionen weltweit und seit 2018 wird seine Arbeit international ausgestellt. Seine Aufsätze sind in n+1, ARTFORUM, Frieze und dem New York Times Magazine erschienen. Für sein zweites Buch Behold the Monkey wurde er 2019 mit dem Stipendium des Andy Warhol Foundation Art Writers Grant ausgezeichnet. Clayton gehört der Musik-Fakultät des Bard College’s Milton Avery Graduate School of the Arts an, lehrte 2019 an der Harvard University und hatte von 2017 bis 2018 die Gastprofessur Keohane Distinguished Visiting Professorship an der Duke University und UNC-Chapel Hill inne. jaceclayton.com
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Marietta Kesting

forscht und lehrt derzeit am Institut für Künste und Medien der Universität Potsdam. Sie war von 2016 bis August 2022 Juniorprofessorin für Medientheorie am cx centrum für interdisziplinäre studien an der Akademie für Bildende Künste München. Sie studierte Visual Arts am Bennington College, Vermont (USA), und Kultur und Medienwissenschaft an der Humboldt-Universität zu Berlin. Neben ihren wissenschaftlichen Beiträgen produzierte sie auch Film- und Foto-Arbeiten (Film Sunny Land, Berlinale Forum 2010). Aus dieser Zeit stammt die Publikation Sun Tropes. Sun City and (Post-) Apartheid Culture in South Africa (August Verlag 2009). Seit 2004 ist sie Teil der kollektiven Publikationsplattform b_books in Berlin. Ihre Dissertation Affective Images of Post-Apartheid. Documentary Perspectives on Migration, Xenophobia and Gender in South African Film and Photography (2015) wurde von der DFG gefördert und für den Humboldt-Preis nominiert. Von 2014 bis 2016 war Kesting wissenschaftliche Mitarbeiterin im Exzellenzcluster Bild|Wissen|Gestaltung und arbeitete zur »Visualisierung des Grenzraums Europa«. Von 2015 bis 2018 war sie Post-Doc an der Universität für angewandte Kunst, Wien, im FWF-Projekt »A Matter of Historicity. Material Practices in Audiovisual Art«. Sie schreibt u.a. für Texte zur Kunst, Social Dynamics und fkw Zeitschrift für Geschlechterforschung und visuelle Kultur.

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Marietta Kesting (Hg.), Susanne Witzgall (Hg.): Politik der Emotionen/Macht der Affekte

Im letzten Jahrzehnt rückte die Bedeutung von Emotionen und Affekten in gesellschaftlichen Dynamiken und Machtverhältnissen verstärkt in den Fokus des wissenschaftlichen und künstlerischen Interesses. Quer durch die Disziplinen wird die oppositionelle Trennung zwischen Vernunft und Gefühl torpediert und die zentrale Bedeutung von Emotionen und affektiven Atmosphären für die persönliche Urteils- und Entscheidungsfindung sowie den Bereich des Politischen hervorgehoben, in dem immer wieder die Konditionen des Zusammenlebens verhandelt werden. Die vorliegende Publikation versteht sich als vertiefender Beitrag zu diesen Diskursen und beleuchtet insbesondere künstlerische Position, die u.a. in Dialog mit philosophischen, gendertheoretischen oder neuro- und sozialwissenschaftlichen Ansätzen gebracht werden. Die ambivalenten politischen Dimensionen von Angst, Hoffnung und Mitgefühl sind dabei ebenso Thema wie die Beziehung von Affekt und Gewohnheit oder die Macht (medien)technischer Affizierungsprozesse.

 

Der Band ist Ergebnis des sechsten Jahresprogramms des cx centrum für interdisziplinäre studien an der Akademie der Bildenden Künste München.

 

Mit Beiträgen von Ben Anderson, Marie-Luise Angerer, Jace Clayton, Keren Cytter, Antonio Damasio, Cécile B. Evans, Karianne Fogelberg, Deborah Gould, Susanna Hertrich, Eva Illouz, Serhat Karakayali, Marietta Kesting, Carolyn Pedwell und Susanne Witzgall.

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