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Stefan Rieger: Stille Post
Stille Post
(S. 417 – 431)

Kommunikationseffekte der Unwissentlichkeit

Stefan Rieger

Stille Post
Kommunikationseffekte der Unwissentlichkeit

PDF, 14 Seiten

Stefan Rieger wendet sich einem Nicht-Wissen produzierenden Medienphänomen zu, dessen wissensgeschichtlichen Entstehungszusammenhang er in den 1920er Jahren verortet und dessen anhaltende diskursive Effekte er bis in die Gegenwart verfolgt. Damit wird auch nachdrücklich darauf hingewiesen, dass das Aufkommen und die Verbreitung der neuen Medien und die daraus entstehenden Medienkonkurrenzen und -allianzen die Bedingungen der Möglichkeit der Konstellierung von Nicht-Wissen im Spannungsfeld von Wissenschaft und Literatur neu gestalteten.

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Stefan Rieger

ist seit 2007 Professor für Mediengeschichte und Kommunikationstheorie an der Ruhr-Universität Bochum. Er war Mitarbeiter im Sonderforschungsbereich »Literatur und Anthropologie« in Konstanz und Heisenbergstipendiat der Deutschen Forschungsgemeinschaft, hat über Datenverarbeitung und Mnemotechnik im Barock promoviert und eine Habilitationsschrift zum Verhältnis von Medien und Anthropologie verfasst. Seine Arbeits- und Publikationsschwerpunkte sind Wissenschaftsgeschichte, Medientheorie und Kulturtechniken.

Weitere Texte von Stefan Rieger bei DIAPHANES
Michael Bies (Hg.), Michael Gamper (Hg.): Literatur und Nicht-Wissen

Die Behauptung von Wissen erfordert stets eine Abgrenzung von dem, was es nicht ist. Dabei wird ein Nicht-Wissen formiert, das zunächst als zu beseitigendes Substrat bei der Wissenserweiterung erscheint, gleichzeitig aber die Dynamik von Kenntnisgewinnungsprozessen befördert. Elemente von Nicht-Wissen sind deshalb unabdingbare Bestandteile moderner Wissensparadigmen.

Literatur nimmt diese Verschränkungen von Wissen und Nicht-Wissen auf, indem sie deren Dialektik darstellt, verarbeitet und reflektiert. Dabei wird sie selbst zu einer Agentin in Wissensprozessen, die sich oft in Bereichen positioniert, in denen Wissenschaften keine exakten Ergebnisse erzielen können oder dürfen. Die Beiträge des vorliegenden Bandes stellen grundlegende Überlegungen zu diesem intrikaten Verhältnis an, arbeiten die prominente strategische Position der Literatur in den Wissenskulturen heraus und untersuchen ihre historische Prägnanz an verschiedenen Konstellationen zwischen 1730 und 1930.

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