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Dieter Mersch: Nicht-Propositionalität und ästhetisches Denken
Nicht-Propositionalität und ästhetisches Denken
(S. 28 – 55)

Dieter Mersch

Nicht-Propositionalität und ästhetisches Denken

PDF, 28 Seiten

Der Text nimmt drei grundlegende Verschiebungen vor: 1. stellt er heraus, dass der philosophisch gängige Zusammenhang zwischen Propositionalität, Aussage und Wissen nicht selbst wieder propositional eingelöst werden kann. So bleibt die Begründung der scheinbar selbstverständlichen Beziehung zwischen Sprache, Denken und Erkenntnis instabil. 2. fragt er nach dem Ort einer spezifisch ästhetischen Erkenntnis in Praktiken der Künste und schreibt diese hin zu einem Begriff ästhetischen Denkens um, das nicht wiederum in sprachlichen Urteilen aufgeht. 3. exponiert er gegenüber dem Topos der künstlerischen Forschung eine spezifisch künstlerische Episteme, die kein positives Wissen darstellt, sondern ein Reflexionswissen, das aus der Statuierung von Differenzen, Chiasmen, Paradoxa u.ä. hervorgeht.

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Dieter Mersch

Dieter Mersch

war bis zu seiner Emeritierung Professor für Ästhetik an der Zürcher Hochschule der Künste und ist Präsident der Deutschen Gesellschaft für Ästhetik. Studium der Mathematik und Philosophie in Köln, Bochum und Darmstadt. Mitherausgeber des Internationalen Jahrbuchs für Medienphilosophie. Arbeitsschwerpunkte: Philosophische Ästhetik, Kunsttheorie, Medienphilosophie, Bildtheorie, Musikphilosophie und kontinentale Philosophie des 20. und 21. Jahrhunderts.

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Florian Dombois (Hg.), Mira Fliescher (Hg.), ...: Ästhetisches Denken

Anstelle eines »ästhetischen Denkens« verhandelt die Debatte um artistic research vor allem institutionenkritische Fragen wie die Verortung von Kunst als Forschung in der Bologna-Reform oder die Subsumption künstlerischer Praxis unter einen unangemessenen Begriff wissenschaftlicher Forschung. Was aber wäre die eigentliche epistemische Kraft von Kunst? Wären nicht sowohl die eingefahrenen Modelle der »Institution Kunst« als auch ein auf Propositionalität und Aussagewahrheit beschränkter Erkenntnisbegriff zu umgehen, um ästhetisches Denken umreißen zu können?
Im Buch werden dazu künstlerische und philosophische Positionen vorgestellt. Zudem entwirft eine Tool-Box eine alternative Karte von relevanten Feldern des ästhetischen Denkens, um der Debatte neue Begriffe an die Hand zu geben.

Mit Beiträgen von Florian Dombois, Alexander García Düttmann, Mira Fliescher, Jochen Gerz, Dieter Mersch, Isabel Mundry, Michaela Ott und Mirjam Steiner.