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Christian Walt: 1924
1924
(S. 333 – 344)

Christian Walt

1924
Improvisation als poetisches Produktionsprinzip bei Robert Walser

PDF, 12 Seiten

Robert Walsers Texte aus der Zeit von 1924–1933, die er in seiner charakteristischen Kleinstkurrentschrift als sogenannte Mikrogramme niederschrieb, bieten sich in vielerlei Hinsicht als Gegenstand an, um das mögliche Verhältnis von Improvisation und Schreibpraxis zu reflektieren. Die Analyse ihrer Materialität legt den Schluss nahe, dass die Mikrogramm-Texte in einem Arbeitsgang, also ohne nachträgliche Korrekturen und somit direkt zu Ende geschrieben wurden. In den Texten selber finden sich poetologische Reflexionen, die eine Revision des bereits Geschriebenen untersagen. Letztere findet ausschließlich in der Sukzession der Textproduktion als sozusagen textualisierter Kommentar statt. Ausgehend von dieser konzeptionellen Organisation der Schreibszene werden verschiedene poetische Eigenheiten von Walsers Texten als Bestandteile einer improvisatorischen Technik untersucht und beschrieben.

  • Kontingenz
  • Entwurf
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  • Produktionsprozess
  • Performanz
  • Literaturwissenschaft
  • Erfindung
  • Autorschaft
  • Dilettantismus

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Sandro Zanetti (Hg.): Improvisation und Invention

Wenn eine Kultur etwas als Erfindung akzeptiert, dann hat dieses Etwas bereits den Status einer Tatsache erhalten, die vorhanden ist und auf ihren Nutzen oder auf ihre Funktion hin befragt werden kann. Was aber geschieht davor? Wie gewinnt das Erfundene Wirklichkeit? Wie in der Kunst, wie im Theater, wie in der Literatur und Musik, wie in der Wissenschaft? Und mit welchen Folgen? Die Beiträge in diesem Band beschäftigen sich alle mit einem Moment oder einem bestimmten Modell der Invention. Ausgehend von den jeweils involvierten Medien wird der Versuch unternommen, diese Momente und Modelle zu rekonstruieren. Um etwas über die entsprechenden Inventionen in Erfahrung bringen zu können, werden diese als Ergebnisse oder Effekte von Improvisationsprozessen begriffen: Improvisationen in dem Sinne, dass von einem grundsätzlich offenen Zukunftsspielraum ausgegangen wird, gleichzeitig aber auch davon, dass es ein Umgebungs- und Verfahrenswissen gibt, das im Einzelfall beschrieben werden kann.

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