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Jens Roselt: 1952
1952
(S. 263 – 272)

Jens Roselt

1952
Brecht probt in Berlin induktiv

PDF, 10 Seiten

Ausgehend von einer Probensituation am Berliner Ensemble wird die Theaterprobe als Schauplatz von Inventionen erkundet. Nicht die planmäßige Umsetzung von Konzepten und die Feier genialer Ideen, sondern die kommunikative und soziale, mithin kollektive Dimension von Prozessen der Invention gerät so in den Blick. Am Beispiel Brechts wird ein anderes Modell von Improvisation und Invention denkbar: Inventionen werden nicht mehr als individuelle Geistesakte vorgestellt, sondern gründen in einem konkreten körperlichen Handeln, mit dem sich der Probenleiter fragend auseinandersetzt. Neue Lösungen entstehen durch die Erprobung von Möglichkeiten, die variantenreich durchgespielt und verglichen werden.

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Sandro Zanetti (Hg.): Improvisation und Invention

Wenn eine Kultur etwas als Erfindung akzeptiert, dann hat dieses Etwas bereits den Status einer Tatsache erhalten, die vorhanden ist und auf ihren Nutzen oder auf ihre Funktion hin befragt werden kann. Was aber geschieht davor? Wie gewinnt das Erfundene Wirklichkeit? Wie in der Kunst, wie im Theater, wie in der Literatur und Musik, wie in der Wissenschaft? Und mit welchen Folgen? Die Beiträge in diesem Band beschäftigen sich alle mit einem Moment oder einem bestimmten Modell der Invention. Ausgehend von den jeweils involvierten Medien wird der Versuch unternommen, diese Momente und Modelle zu rekonstruieren. Um etwas über die entsprechenden Inventionen in Erfahrung bringen zu können, werden diese als Ergebnisse oder Effekte von Improvisationsprozessen begriffen: Improvisationen in dem Sinne, dass von einem grundsätzlich offenen Zukunftsspielraum ausgegangen wird, gleichzeitig aber auch davon, dass es ein Umgebungs- und Verfahrenswissen gibt, das im Einzelfall beschrieben werden kann.

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