Nutzerkonto

Joseph Jurt: Über das Essen schreiben. Die Ausbildung eines kulturellen gastronomischen Feldes in Frankreich
Über das Essen schreiben. Die Ausbildung eines kulturellen gastronomischen Feldes in Frankreich
(S. 47 – 60)

Joseph Jurt

Über das Essen schreiben. Die Ausbildung eines kulturellen gastronomischen Feldes in Frankreich

PDF, 14 Seiten

In Frankreich war die Kochkunst vor allem eine Angelegenheit des höfischen Lebens, dessen Struktur transnational war. Nach der französischen Revolution änderte sich das grundlegend mit der Ausbildung einer bürgerlichen Kochkunst, die sich national als »cuisine française« definierte. Gleichzeitig entstand unter dem Begriff »Gastronomie« eine Theorie, die sowohl für die Produktion wie die Konsumtion Regeln aufstellte. Essen ist so nicht mehr bloß eine physiologische, sondern wird zu einer kulturellen Angelegenheit. Davon zeugt eine eigentliche Kochliteratur, die in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts in Frankreich bei Autoren wie J. Berchoux, Grimod de la Reynière, Antoine Carême, J.-A. Brillat-Savarin entsteht. Über den Begriff des Geschmacks, den Brillat-Savarin thematisiert, werden die Affinitäten zwischen gastronomischem und literarischem Feld ganz offensichtlich.

  • Anthropophagie
  • Kulturtheorie
  • Essstörung
  • Kulturwissenschaft
  • Gastronomie
  • Gastrosophie
  • Gastropoetik
  • Medienwissenschaft

Meine Sprache
Deutsch

Aktuell ausgewählte Inhalte
Deutsch, Englisch, Französisch

Joseph Jurt

war von 1981 bis 2005 Professor für Französische Literaturwissenschaft an der Universität Freiburg i. Br. und lehrte im Rahmen von Gastprofessuren an der EHESS in Paris, an der Sorbonne Nouvelle und an der Bundesuniversität von Rio de Janeiro. In seiner Forschung beschäftigt er sich schwerpunktmäßig mit Fragen zu Literatur und Politik, Rezeptionsforschung, Intellektuellengeschichte und Literatursoziologie.

Ottmar Ette (Hg.), Veronika Sellier (Hg.), ...: LebensMittel

In welchem Sinne sind die Künste, sind die Literaturen der Welt Mittel zum Leben im Leben, aber auch Mittel und Medien des Lebens selbst? Kein Zweifel: Literatur bzw. Kunst ist, weil sie mehr ist, als sie ist. Aber muss man dann nicht auch die Frage stellen: Was sie isst? Ist sie denn nicht, was sie isst? Was wäre die Literatur, was wäre die Kunst ohne das, was sie sich auf philosophischer, literarisch-intertextueller, naturgeschichtlicher oder naturwissenschaftlicher Ebene einverleibt, ja in sich hineinstopft? Ein verschiedenste Disziplinen querender Polylog unterschiedlicher Bereiche von Lebenswissen sucht den Weg für neue transdisziplinäre Forschungsfelder zu eröffnen. Die Grundsubstanz Nahrung als elementare Schnittstelle zwischen Kultur und Leben soll zur existentiellen Mitte des Lebens gelangen.

Inhalt