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Literatur

Alban Nikolai Herbst

Die Brüste der Béart

Ich bleibe verloren ins Spiel Deiner Waden, / verloren in Deine Erscheinung, Béart / Wie einer durch die Stadt schweift / und sieht nur die Füße der Frauen, / weil ein jedes Gesicht eine Welt ist, / die wir in Wahrheit nicht wollen, / die sich in Wahrheit nicht will, / die sich in Wahrheit gefüllt will mit andrem / Selbstbild als Fremdbild
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Maël Renouard

Psychopathologie des digitalen Lebens

Früher passierte es uns, Strophen von Gedichten, historische Fakten, theoretische Sätze, lateinische Wörter, etc., zu vergessen, Dinge, die man uns in der Schule lernen ließ, weil die früheren Generationen sie für wesentlich gehalten hatten – oder solche, die wir uns aus Lust, aus eigener Neigung angeeignet hatten, die aber nichtsdestoweniger aus unserem Geist zu entfliehen drohten, wenn wir uns nicht anstrengten, sie festzuhalten. Unser Gedächtnis der äußeren Kenntnisse schien verwundbar und von unserem Willen abhängig, unser persönliches Gedächtnis dagegen hatte etwas von einer Festung. Von Zeit zu Zeit wusste man nicht mehr, wer 1952 Ratspräsident oder 1970 Fußball-Weltmeister gewesen war, aber man konnte sich sagen, dass es zumindest ein Ding gab, das man niemals vergäße oder das man, es sei denn durch einen tragischen Unfall, niemals so vergessen würde wie alles Übrige, nämlich unser eigenes Leben.

Jetzt, da wir mit dem Internet über ein gigantisches mnemonisches Hilfsmittel verfügen, das fähig ist, fast...

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Dietmar Dath

Im Schlaf sieht Patrick, was er wach nicht glaubt.

Im Schlaf sieht Patrick, was er wach nicht glaubt:

Das Verzeichnis rechnet alles an. Ankündigungen von Belohnung, meist unwahr, leuchten auf und sterben. Der dopaminergische Haushalt ernährt die Liste. Limbische Strukturen tragen sie. Hirn heißt Haus, hat angeblich Fenster.

Es sind aber Langzeitbilder der Vergangenheit.

 

Sechs Minuten nach vier Uhr früh wacht Patrick von einem Störgeräusch auf.

Er liegt im kleinen Zimmer. Renate schläft im großen.

»Vielleicht hab’ ich nachts ’ne Idee«, hat er ihr

seinen Umzug auf die Couch erklärt, »die muss ich denen dann schicken. Wir reichen das Ding übermorgen ein.« Er fürchtet sich davor, im Schlaf zu sagen, was er von Kerstin weiß, wenn er neben Renate liegt. Im Dunkeln spürt er, dass der Raum ihn anbrummt. Das Hirn gibt dem Brummen Antwort, singt Zucker und Proteine, spricht perineurales Geflecht, das Herausbildung und Funktion der Synapsen kontrolliert, die alle zwischenzelluläre Kommunikation der Neuronen steuern.

Patrick fröstelt von den Füßen her.

Er möchte bei Renate bleiben,...

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The world is all that is the case
The world is all that is the case

Françoise Armengaud, Annabelle Buxton

Wittgenstein’s Rhinoceros

The two young men meet up at the Cambridge railroad station. While waiting for the train, they browse the shelves of the station bookshop. All of a sudden, Wittgenstein grabs Pinsent’s arm: “Look at the title of this book!” “What a coincidence!” exclaims Pinsent, “It is perfect for you!” Both start to laugh. They purchase the novel of a famous English detective novelist entitled A Rhinoceros in the Library. Wittgenstein is very excited. “David, listen carefully,” he says to Pinsent. “I already have three things...
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Ein Roadtrip ohne Road

Mário Gomes

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