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Felipe Muanis: Dokumentarische Comics als Übersetzung des Alltäglichen
Dokumentarische Comics als Übersetzung des Alltäglichen
(S. 49 – 64)

Felipe Muanis

Dokumentarische Comics als Übersetzung des Alltäglichen

PDF, 16 Seiten

Dieser Text erforscht die Idee und die Entwicklung des dokumentarischen Comics seit den 1960er Jahren. Für diese Zeit beobachtet Muanis den Aufstieg des journalistischen Comics als ein neues Genre, das sich auf den modernen Dokumentarfilm bezieht. Ein entscheidender Aspekt dieser Comics ist die Selbsteinschreibung des Autors als Figur in seine eigenen Erzählungen. Bis in die Gegenwart hinein bildet die Verbindung zwischen Autor, kinematografischen Techniken, Journalismus und Comicsprache ein eigenes Genre, das als »comic-vérité« bezeichnet werden kann. Anhand verschiedener Beispiele berühmter Comic-Autoren analysiert Muanis die neue dokumentarische Sprache des Comics sowie seine Funktion als Übersetzer des urbanen Raums und des alltäglichen Lebens.

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Felipe Muanis

ist Professor für Fernsehen und Digitale Medien am Department für Film und Video im Programm der Postgraduierung an der Universität Federal
Fluminense (UFF) in Rio de Janeiro. Er war Doktorand an der Universidade Federal de Minas Gerais (UFMG) in Belo Horizonte und an der Bauhaus-Universität Weimar sowie Gastprofessor an der Universität Paderborn. Seine Forschungsschwerpunkte sind audiovisuelle Medien, neue Technologien und Rezeption, Theorie des Fernsehens, dokumentarische Bilder.

Gesellschaft für Medienwissenschaft (Hg.): Zeitschrift für Medienwissenschaft 11

»Dokument und Dokumentarisches« zielt auf die unterschiedlichen Akte der Beglaubigung und Bezeugung, des Beweisens, Registrierens und Zertifizierens, letztendlich also der Herstellung von Evidenz, Authentizität und Wahrheit und fragt danach, wie sich diese Akte jeweils medienspezifisch ausprägen und welche Gesten und Einsätze des Dokumentarischen die Autorität einer dokumentierten Wahrheit irritieren oder unterlaufen. Die synchrone und diachrone Vielfalt dokumentarischer Bezugnahmen lässt sich nicht nur in den etablierten audiovisuellen Mediengenres, wissenschaftlichen Darstellungsformen und künstlerischen Praktiken verfolgen. Sie verweist darüber hinaus auf den Sachverhalt einer ins Alltagsleben der Mediennutzer/innen diffundierenden dokumentarischen Formensprache, die die zeitgenössischen digitalen Regime der Produktion von Subjektivität und Kollektivität maßgeblich bestimmen.

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