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Benjamin Steininger: Pipeline
Pipeline
(S. 231 – 244)

Pipelines. Am Puls der fossilen Moderne

Benjamin Steininger

Pipeline
Am Puls der fossilen Moderne

PDF, 14 Seiten

Pipelines bilden eines der wichtigsten Verkehrssysteme der Moderne. Milliarden Tonnen an Erdöl und Erdgas passieren jährlich das Röhrennetz; die Basis der globalen Energieversorgung. Der Essay untersucht die epistemische Tragweite einer Infrastruktur, über die die schnell getaktete Moderne mit den außermenschlichen Zeitregimes fossiler Lagerstätten kurzgeschlossen wird. In Bezug auf Lagerstätte, Raffinerie und Tankstelle lässt sich zeigen, welche Wissensbestände in die Epoche fossiler Rohstoffe eingebaut sind und wie Konzepte von technischer und natürlicher, globaler Zirkulation hier gemeinsam entwickelt werden.

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Benjamin Steininger

ist Kultur- und Medienwissenschaftler, Technik- und Wissenschaftshistoriker sowie Ausstellungsmacher und lebt in Wien. Nach Abschluss des Studiums an der Humboldt-Universität promovierte er zum Thema des Katalysators als Schlüsselprinzip des 20. Jahrhunderts. Derzeit arbeitet er als Projektleiter des virtuellen Sammlungsprojekts »Rohstoff Geschichte« zu 100 Jahren Erdöl und Erdgas in Österreich. Seine Hauptforschungsgebiete sind die Geschichte der Beschleunigung, der Materialien der Moderne sowie Kulturgeschichte und -theorie der fossilen Rohstoffe.

Kijan Malte Espahangizi (Hg.), Barbara Orland (Hg.): Stoffe in Bewegung

Alles ist im Fluss – diese antike Weisheit feiert im durchglobalisierten Weltgeschehen fröhliche Urstände. Mobilität und Wandel sind die kategorischen Imperative der Zeit. Auch Stoffe bewegen sich rastlos über den Erdball, ebenso wie durch unsere Körper, werden fortlaufend umgestaltet und konstituieren so die materielle Welt, wie wir sie erleben. Ausgehend von diesem Befund wird eine Wissensgeschichte dieser materiellen Welt anvisiert, die nicht Strukturen, sondern stoffliche Überführungen und Umwandlungen – räumlich, zeitlich und substanziell – ins Zentrum rückt. Ohne der Versuchung zu erliegen, die Physikochemie mit ihrem elementaren Baukastenprinzip der Materie oder theoretische Figurationen aktueller Diskurse – Stoffkreislauf, Zirkulation, Stoffwechsel, Materialfluss – als historische Apriori zu setzen, entwickeln die Beiträge eine von Prozessen und Bewegungen ausgehende Natur- und Kulturgeschichte der materiellen Welt.

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