Nutzerkonto

Carolin Blumenberg: »[A]ll men must dye« – zu Beispielen höchster Evidenz bei David Hume
»[A]ll men must dye« – zu Beispielen höchster Evidenz bei David Hume
(S. 27 – 52)

Carolin Blumenberg

»[A]ll men must dye« – zu Beispielen höchster Evidenz bei David Hume

PDF, 26 Seiten

Dass Evidenz im höchsten Maße eine Sache ihrer Herstellung ist und seit dem 18. Jahrhundert immer weniger durch Rhetorik, sondern vor allem durch neue Medien geleistet und in der Ästhetik reflektiert wird, ist zu einem Gemeinplatz geworden. Eine Grundüberzeugung des Sensualismus Humes besagt, dass Kausalität lediglich eine Erfahrungserkenntnis sein kann, die mit der Möglichkeit rechnen muss, von einem Gegenbeispiel (›Ausnahme‹) annulliert zu werden. Blumenberg verfolgt, wie an den Beispielsätzen »Morgen geht die Sonne auf« und »Alle Menschen müssen sterben« die philosophiegeschichtlich wichtige Unterscheidung von logischer und realer Möglichkeit entwickelt und dabei dem Wunder eine reale Möglichkeit eingeräumt wird. Die beiden Beispiele bleiben im Werk Humes stets aufeinander bezogen, wobei letztlich das Beispiel selbst auch eine Beziehung zum ausbleibenden Licht und zum Tod offenbart.

  • Giorgio Agamben
  • Diskursanalyse
  • Germanistik
  • Literaturwissenschaft
  • Beispieltheorie
  • Rhetorik
  • Archiv
  • Jacques Derrida
  • Paradigma
  • Michel Foucault

Meine Sprache
Deutsch

Aktuell ausgewählte Inhalte
Deutsch, Englisch, Französisch

Carolin Blumenberg

promoviert mit einer Arbeit zur Figur des Beispiels bei Kant. Von Oktober 2008 bis Oktober 2012 war sie Stipendiatin am DFG-Graduiertenkolleg »lebensformen + lebenswissen« der Universität Potsdam und der Europa-Universität Viadrina, Frankfurt (Oder). Ihr besonderes Interesse gilt der Beziehung von Philosophie und Rhetorik, von Repräsentationslogik und Darstellung, dem Verhältnis von Fakt und Fiktion, von Evidenz und Absenz, sowie der Aufklärung.

Weitere Texte von Carolin Blumenberg bei DIAPHANES
Christian Lück (Hg.), Michael Niehaus (Hg.), ...: Archiv des Beispiels

Beispiele zu geben ist eine fundamentale und unverzichtbare Praxis wissenschaftlicher Diskurse. Höchst unklar aber ist ihr theoretischer Status: In Hinblick auf allgemeine Gesetzmäßigkeiten, Begriffe und Sachverhalte scheint das Beispiel sekundär und austauschbar zu sein. Andererseits kann ein ›schlagendes‹ Beispiel ganze Argumentationen zu Fall bringen. Es ist Moment einer Praxis, die ihrerseits zu vertraut und zu verstreut ist, um selbst auf den Begriff gebracht werden zu können. Wissenschaft und Philosophie sind weitgehend blind für ihren Beispielgebrauch geblieben. Erst in jüngster Zeit wird dem zeitgenössischen Denken deutlich, dass mit dem Beispiel etwas auf dem Spiel steht. Im Anschluss an diese Erkenntnis fragen hier Forscher unterschiedlicher Disziplinen, jeweils von einem Beispiel ausgehend, ob und wie eine Diskursanalyse und damit eine Wissenschaft des Beispiels möglich ist. Es handelt sich um Vorarbeiten und Überlegungen zur Datenbank ›Archiv des Beispiels‹, die der systematischen Erfassung und Erforschung aller Beispiele dient.

Inhalt